Im Jahr 2018 wurde eine Rekordzahl von Mega-Containerschiffen mit 18.000+ TEU abgeliefert. Die Linien-Reedereien müssen reagieren, sonst drohen Überkapazitäten.
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 26 Containerschiffe (ULCV) mit mindestens 18.000 TEU abgeliefert, so viele wie no[ds_preview]ch nie. Die gesamte Kapazität von 525.500 TEU ging ins Fahrtgebiet zwischen Asien und Nordeuropa.
Laut dem aktuellen Orderbuch kommen laut Drewry in diesem Jahr weitere 460.000 TEU hinzu, 2020 werde es mit 620.000 TEU eine neue Rekordmarke geben. Für die Linienreedereien wird es herausfordernd, all diese neuen Schiffe in ihre Dienste einzuspleißen und auszulasten, sagten den Drewry-Experten. Befeuert wird diese Sorge von jüngsten Gerüchten, wonach auch OOCL weitere Bestellungen von ULCV plant.
Drewry geht davon aus, dass die Auslieferungen etlicher der für 2019 und 2020 geplanten Neubauten verschoben werden. Auch das »Slow Steaming« könnte den Effekt der Kapazitätswachstums dämpfen. Die Folge wären allerdings längere Transitzeiten zwischen den Häfen, wie es von den »2M«-Carriern Maersk und MSC ab März geplant sei. Sie nehmen sechs zusätzliche Schiffe in ihren zehn Asien-Europa-Diensten auf.
Die konkurrierende »Ocean Alliance« etabliert ab April zusätzlich einen 7. Fernost-Dienst. Deren Mitglieder – CMA CGM, Evergreen, Cosco, OOCL – haben 62% aller aktuellen ULCV-Bestellungen ausgelöst.
Das Slow Steaming werde wahrscheinlich durch das Bemühen forciert, den Kraftstoffverbrauch angesichts der erwarteten höheren Bunkerkosten im Zuge von IMO 2020 zu senken. Ab 1. Januar muss schwefelarmer Kraftstoff (0,5%) getankt werden, sofern an Bord kein Scrubber installiert ist.
Noch fehle die vollständige Übersicht über die künftigen Linien-Netzwerke. Doch sehen die Drewry-Experten durchaus noch Handlungsspielraum. Auf 8 der 18 wöchentlichen Asien-Nordeuropa-Dienste waren im Dezember 2018 noch kleinere Sub-ULCV-Schiffe unterwegs. Nur auf fünf Dienste seien bereits 12 Einheiten eingesetzt. So könnten die Reedereien / Allianzen entweder mehr oder größere Schiffe in Fahrt zu bringen.
Die Einführung der ersten ULCVs im Jahr 2013 habe einen Trend zu weniger Diensten mit größeren Schiffen ausgelöst. Dieses Muster dürfte sich fortsetzen, heißt es bei den Analysten.