Shipping-Chef Nieswandt verlässt HSH Nordbank

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Christian Nieswandt auf dem HANSA-Forum (© Wägener)
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Die HSH Nordbank und ihr bisheriger Shipping-Chef Christian Nieswandt gehen künftig getrennte Wege. Grund ist die Umstrukturierung der Bank.

Mit der Übernahme durch eine Investorengruppe um Cerberus und J.C. Flowers wird die ehemalige Landesbank personell verkleinert und neu stru[ds_preview]kturiert. Die Asset-Klassen Immobilien und Schiffsfinanzierung werden demnächst in einer Geschäftseinheit zusammengefasst – dafür wird dann auch nur noch ein »Chef« gebraucht.

Nach Informationen der HANSA wird über die Ausstiegsmodalitäten gerade noch verhandelt. Nieswandt, im Haus hoch geschätzt, hatte zuletzt gute Ergebnisse vorgelegt. Neben einem soliden Bestandsgeschäft wurde dem Vernehmen nach Neugeschäft in Höhe von fast 1 Mrd. $ geschlossen. Der 59-jährige Nieswandt war nach Stationen bei der Deutschen Bank und bei ABN Amro seit 2002 bei der Bank beschäftigt, erst in Kiel und nach der Fusion der beiden beiden Länderinstitute in Hamburg. Seine Zukunft ist offen.

HSHNordbank TorstenTemp
Ist bereits weg: Torsten Temp (© HSH)

Nieswandt ist bereits der zweite prominente Abgang bei dem einst weltgrößten Schiffsfinanzierer. Kurz vor Weihnachten hatte der ehemalige Marktvorstand Torsten Temp seinen Abgang verkündet. Temp wird durch Nicolas Blanchard (50) ersetzt.

Das Schifffahrtsgeschäft der HSH Nordbank führt nach HANSA-Informationen künftig der bisherige Senior Relationship Manager Jan-Philipp Rohr, der auf Nieswandts Titel (Global Head Shipping + Managing Director) allerdings verzichten muss. In Athen bleibt Loukas Lagaras Head of Greek Shipping.

Die HSH Nordbank war mit dem kürzlichen Closing endgültig an eine Investorengruppe um Cerberus und J.C. Flowers verkauft worden. Separat wurde ein Portfolio an »gestörten« Krediten in eine Zweckgesellschaft übertragen. Die von ihren Altlasten befreite Bank wird nach Abschluss der Restrukturierung als Hamburg Commercial Bank firmieren.

Mitarbeiterzahl wird halbiert

Geplant ist ein massiver Personalabbau. Die Zahl der Vollzeitstellen soll von zuletzt 1.720 binnen knapp drei Jahren auf rund 930 fallen. Auch Stellen in der mittleren Führungsebene entfallen dadurch – siehe Nieswandt. HSH-Chef Stefan Ermisch will die Bank mit schlankeren Strukturen spürbar profitabler machen, um die strengen Vorgaben zum Wechsel in den Haftungsverbund der privaten Banken und die Erwartungen der neuen Eigentümer zu erfüllen. Nach dem 3. Quartal 2018 lag das Konzernergebnis bei 8 Mio. € im Plus. Das Shipping-Portfolio wurde zuletzt nur noch mit 5,2 Mrd. € angegeben.

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Grafik: HANSA