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Die Bremer Zeaborn-Gruppe verstärkt über ihre Shipmanagement-Tochter in Singapur ihre Anstrengungen mit Blockchain-Technologie.

Mit dem Startup BlocBox wurde jetzt eine Absichtserklärung (MOU) unterzeichnet. Ziel ist die Zusammenarbeit bei einem Blockchain-basierten Projekt zur [ds_preview]Gewährleistung der Sicherheit von Schiffen auf See, wie BlocBox mitteilte. Die Vereinbarung wurde in Singapur von Saurish Nandi, Mitbegründer und CTO von BlocBox, und Ninad Mhatre, stellvertretender Geschäftsführer von Zeaborn Ship Management (Singapur), offiziell beschlossen.

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Foto: Zeaborn

BlocBox hat nach eigenen Angaben das weltweit erste Blockchain-Protokoll für die Schiffs- und Flugsicherheit entwickelt. Man wolle ein System aufbauen, um die Herausforderungen beim Abruf von Black Box-Daten und Prognosen lösen zu können. Ein Prototyp der Schnittstelle wurde vom Team entwickelt und befinde sich in der Testphase.

Gemäß der Absichtserklärung wird BlocBox VDR-Daten von einem von Zeaborn bereitgestellten Testschiff sammeln, die in einem Blockchain-Netzwerk gespeichert und verteilt werden können. Die Daten werden dann in das BlocBox-Verschlüsselungsformat umgewandelt. Das Blockchain-Netzwerk an Land wird durch das BlocBox-Protokoll geregelt. Die simulierten VDR-Daten werden vom Zeaborn Ship Management analysiert.

Von einer finanziellen Beteiligung durch Zeaborn ist in der Mitteilung keine Rede. Die Gruppe hatte erst kürzlich bekannt gegeben, über die neu gegründete Beteiligungsfirma TEcPier Startups mit Risiko-Kapital ausstatten zu wollen.

Saurish Nandi erklärte: »Die Blockchain-Technologie ist die Zukunft und muss in vollem Umfang genutzt werden. Allein 2017 ereigneten sich 2.712 Seeunfälle, die versicherte Schäden von über 16,2 Mrd. $ verursachten. Auch trotz international vereinbarter Sicherheitsnormen gibt es immer noch Fälle, die zu Todesfällen führen. Der einzige Weg, diese Statistiken zu reduzieren, besteht darin, die Gründe für diese Vorfälle zu untersuchen und Maßnahmen zu ergreifen.« Durch den Einsatz der Blockchain-Technologie könne man die VDR-Daten sicher erfassen und über Satellit an das Netzwerk übertragen.

Zeaborn-Manager Mhatre zeigte sich zuversichtlich, dass durch das Studium dieser Daten mit der Zeit »das Risiko und die Wahrscheinlichkeit menschlichen Versagens reduziert und bestehende Implementierungen digitalisiert und rationalisiert werden« können. Zeaborn Ship Management wolle Pionier in der Digitalisierung sein.

Zeaborn Ship Management entstand aus der Fusion der beiden deutschen Traditionsunternehmen E.R. Schiffahrt und Rickmers Shipmanagement. Das Unternehmen verwaltet eine Flotte von rund 150 Schiffen. Auch bei einem Batterie- und Solarprojekt ist Zeaborn an Bord.