Der globale Ratenindex XSI des Branchendienstes Xeneta fiel im Januar um 1,6% auf 106,58 Punkte und setzte damit den Abwärtstrend seit dem 18. August fort. 2019 werden sich die Auswirkungen des Schwefellimits, des Zollstreits und der ULCV-Kapazitätszuwächse auswirken.
Im Zeitraum[ds_preview] von sechs Monaten hat der Index 5,3% (5,92 Punkte) verloren und liegt nun auf einem ähnlichen Niveau wie im Mai 2017. Im Jahresvergleich liegt die globale Benchmark 2,1% sogar unter dem Niveau aus dem Januar 2018.
Der XSI – Europe Imports / Exports fiel im Januar 2019 um 1,3% gegenüber dem Vormonat auf 108,01, liegt aber 3,0% über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Der Rückgang der Importbenchmark erfolgte laut Xeneta trotz einem spürbaren Anstieg des Spotmarktes nach geplanten FAK-Anhebungen, was darauf hindeute, dass die jüngste Erhöhung wenig Einfluss auf die Vertragsraten gehabt habe.
Unterdessen sank die Export-Benchmark um 2,3% auf 107,73 Punkte und der Index liegt nun auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2017. Damit liegt der Index um 1,9% unter dem Vorjahreswert.
»Mit Blick auf die bevorstehenden neuen IMO-Vorschriften sollte der Markt in den kommenden Monaten mit einem höheren Niveau an Verschrottungen rechnen, da Schiffe, die weniger kraftstoffeffizient sind, vom Markt genommen werden. Die Verlader sollten daher aufpassen, wie sich dies auf das Angebot und damit in naher Zukunft sowohl auf die die kurz- als auch auf die langfristigen Preise auswirken könnte, so die Analysten.
Fernost – Nordeuropa: COSCO macht Ocean Alliance Druck
Der Fernost-Import-XSI stieg im Januar 19 um 2,3% auf 115,98 und kehrte damit einen Abwärtstrend seit dem 18. September vorübergehend um. Trotz dem Anstieg bleibt der Index jedoch 11,7% niedriger als im gleichen Zeitraum 2018. Die Rückgänge gegenüber dem Vormonat waren ein steter Trend beim XSI, wobei in 16 der letzten 24 Monate Rückgänge zu verzeichnen waren.
Der Fernost-Exportindex sank im Januar 2019 um 0,3% auf 115,85 Punkte. Trotz dem Rückgang liegt er noch 1,0% höher als im Januar 2018. Er liegt aber um 5,6% unter dem Höchststand von 122,78 Punkten im Juli 2018.
Der wichtigte Handel zwischen Fernost und Nordeuropa könnte laut Xeneta zusätzlich unter Druck geraten, nachdem angekündigt wurde, dass die Ocean Alliance ihre Asien-Nordeuropa-Strecke überarbeiten und eine siebte Schleife hinzufügen wird. »Die Allianz sieht sich offenbar durch die Ablieferung von rund einem Dutzend ULCVs an Cosco, die in den ersten sechs Monaten des Jahres in Betrieb gehen sollen, dazu gezwungen«, heißt es.
US-Index zeigt bergab, Zölle werden bald Raten beeinflussen
Der XSI für die US-Importe ging auf 98,86 Punkte zurück und liegt nun 1,0% unter dem Wert des Vergleichszeitraums 2018. Unterdessen sank der US-Export-XSI gegenüber dem Vormonat um 1,0% auf 86,64 Punkte. Der Index befindet sich seit seiner Einführung auf einem Abwärtspfad und liegt 8,0% unter dem Niveau von 94,20, das im Januar 2018 verzeichnet wurde.
Die anhaltende Unsicherheit über die nächste Phase des US-Handelskrieges hänge »wie eine schwarze Wolke« über dem US-Markt. Die Verlader fürchten, dass im März ein Zoll von 25% auf die Einfuhr von über 5.700 verschiedenen chinesischen Gütern erhalten könnten. »Es gibt Gerüchte, dass die Trump-Administration vor Ablauf der 90-Tage-Frist ein neues Handelsabkommen umsetzen könnte, aber versierte Importeure werden zweifellos für dem schlimmsten Fall planen«, sagt Xeneta. Wie auch immer die Zölle dann tatsächlich aussehen: laut Experten könnten sie eine entscheidende Rolle bei den vertraglich vereinbarten Raten für den Fernost-USA-Handel spielen.