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Fast zwei Jahre nach dem Untergang des Bulkers »Stellar Daisy« mit 22 Toten war diese Woche in Korea Strafanzeige gegen den CEO der Reederei und weitere Beteiligte gestellt worden. Ein Manager von Polaris Shipping sieht nun einer Anklage entgegen.

22 Monate nach dem Untergang des[ds_preview] Bulkers war Strafanzeige gegen den CEO der Reederei Polaris Shipping, Kim Wan-joong, einen weiteren Polaris-Manager, den zuständigen Inspekteur der Klassifikationsgesellschaft Korean Register of Shipping (KR) sowie zwei Mitarbeiter einer privaten Inspektionsfirma gestellt worden. Den Beschuldigten wurde vorgeworfen, den ehemaligen Tanker illegal umgebaut und damit den Tod der Besatzungsmitglieder verschuldet zu haben. Das Schiff hätte nicht zugelassen werden dürfen.

Für heute waren alle Beschuldigten zu einer Anhörung vorgeladen worden. Die Anträge für  Haftbefehle gegen vier der Beschuldigten wurden offenbar vom Gericht abgelehnt, laut Medienberichten nicht aber im Fall des ehemaligen Head of Maritime Affairs von Polaris. Er sieht nun wohl einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung entgegen.

Die Klassifikationsgesellschaft Korean Register hatte nach der Gerichtsverhandlung gemeldet, dass der Haftbefehl gegen ihren Surveyor abgelehnt worden sei. Weiter hieß es, die »Stellar Daisy« sei von KR klassifiziert und nach ihren Regeln und Vorschriften, die den einschlägigen internationalen Konventionen entsprächen, vermessen. »Die Sicherheit von Menschenleben und der Schutz der Meeresumwelt haben für KR höchste Priorität, und die Gesellschaft wird weiterhin mit allen zuständigen Behörden zusammenarbeiten, um die Untersuchung des tragischen Verlusts dieses Schiffes zu unterstützen«, hieß es.

Der Erz-Frachter (266.000 tdw, Baujahr 1993) war am 31 März 2017 2.500 sm östlich von Uruguay im Atlantik gesunken. Dabei starben 22 der 24 Seeleute, nur zwei Besatzungsmitglieder überlebten. Die Mannschaft bestand auch acht Südkoreanern und 16 Filipinos.