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22 Monate nach dem Untergang des Bulkers »Stellar Daisy« ist in Korea Strafanzeige gegen den Chef der Reederei Polaris sowie vier weitere Manager gestellt worden. Ihnen drohen Gefängnisstrafen.

Der Erz-Frachter (266.000 tdw, Baujahr 1993) war im April 2017 2.500 sm östlich von Ur[ds_preview]uguay im Atlantik versunken. Dabei starben 22 Seeleute, nur zwei Besatzungsmitglieder hatten das Unglück überlebt.

Stellar DaisyGegen den Chef der Reederei Polaris Shipping, Kim Wan-joong, einen weiteren Polaris-Manager, den zuständigen Inspekteur der Klassifikationsgesellschaft Korean Register of Shipping (KR) sowie zwei Mitarbeiter einer privaten Inspektionsfirma wurde jetzt Strafanzeige gestellt.

Ihnen wird vorgeworfen, den ehemaligen Tanker illegal umgebaut und damit den Tod der Besatzungsmitglieder verschuldet zu haben. Das Schiff hätte nicht zugelassen werden dürfen, es seien zudem falsche Angaben zur Rumpffestigkeit (Dicke) gemacht worden. Letztlich könnte es zu einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung kommen. Nach den Berichten der Überlebenden des Unglücks war die »Stellar Daisy« nach einem Wassereinbruch durch Risse im Rumpf gesunken.

Für heute sind alle Beschuldigten zu einer Anhörung vorgeladen worden. Danach werde entschieden, ob ein Haftbefehl erlassen wird, schreibt die Nachrichtenagentur Yonhap. Die Untersuchung soll bis Ende Februar abgeschlossen sein, heißt es. Das Bergungsunternehmen Ocean Infinity ist von den Behörden mit der Suche nach dem Wrack beauftragt worden.