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Nach dem Verkauf eines Kreditportfolios an den US-Finanzinvestor Cerberus muss die NordLB weitere Risiken auslagern. Denkbar sind eine weitere Transaktion oder auch eine Auslagerung an eine »Bad Bank«.

Das Szenario hat Vorstandschef Thomas Bürkle vorgegeben. Bis Ende des Jahres s[ds_preview]oll das gesamte Bestand an »non performing loans« (NPL) aus den Büchern getilgt werden. Zuletzt (September 2018) waren das noch 7,2 Mrd. €. Das erste Paket über 2,7 Mrd. € ist die NordLB an den US-Investor Cerberus losgeworden. Bleiben noch rund 4,5 Mrd. €.

Für eine weitere mögliche Transaktion ist ein zweites Paket namens »Tower Bridge« im wert von rund 4 Mrd. € bereits geschnürt. Auch daran sollen Finanzinvestoren interessiert sein, neben Cerberus wurden zwei weitere Namen genannt.

Jetzt ist aber eine weitere Variante ins Spiel gekommen. Demnach könnte die NordLB die »faulen« Schiffskredite in eine Abbaubank auslagern. Eine mögliche Adresse ist auch schon ausgemacht: die HSH Portfoliomanagement.

Diese Gesellschaft öffentlichen Rechts (AöR) war im Sommer 2016 von den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein mit Hauptsitz in Kiel gegründet worden, um Altlasten der HSH Nordbank aufzunehmen und »schonend« zu verwerten. Damals ging es um 256 Schiffe und Forderungen mit einem Buchwert von 4,1 Mrd. €. Letztlich zahlte die AöR dafür allerdings nur einen Marktwert von 2,4 Mrd. € – den von der EU erlaubten Höchstbetrag. Die Differenz wurde seinerzeit aus der Ländergarantie ausgeglichen.

Die NordLB könnte nun ebenfalls einen Teil ihres NPL-Portfolios an diese Abbaubank auslagern. Die Kredite und damit verbundenen Risiken blieben zwar bei Niedersachsen, die Bilanz der NordLB aber wäre zunächst bereinigt. Die AöR würde als Dienstleister die bestehenden Verträge verwalten und gegebenenfalls Schiffe verwerten. Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) hat entsprechende Gespräche mit ihrem Ressortkollegen in Hannover bestätigt.

Am Wochenende hatten sich die Träger der NordLB darauf verständigt, die angeschlagene NordLB ohne eine Beteilgung von Finanzinvestoren zu retten. Um die Kapitalbasis entsprechend den Vorgaben der Bankaufsicht aufzupolstern, wollen die Sparkassen 1,2 Mrd. € beisteuern, das Land Niedersachsen als größter Anteilseigner (60%) muss selbst weitere 2,5 Mrd. € aufbringen, davon 1,5 Mrd. € in bar.