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Der Bau von Korvetten läuft bei der Kieler Werft German Naval Yards inzwischen in Großblöcken. Mit einem letzten Kranhub wurde jetzt der zweite Rumpf einer Korvette für Israel komplettiert.

German Naval Yards Kiel hat von der Thyssenkrupp Marine Systems den Auftrag zum Bau von vi[ds_preview]er Korvetten der Klasse »Sa‘ar 6« für die Marine Israels bekommen. Der Entwurf basiert auf dem Konzept der Klasse Meko100. Durch die Blockbauweise in Kiel können die Rümpfe der 90 m langen Korvetten in je drei Großsektionen in Hallen montiert werden.
Mit dem 900-t-Portalkran der Werft werden diese Großsektionen dann im Baudock 8 zusammengesetzt und verschweißt. Vorteil dieser Bauweise ist der hohe Ausrüstungsgrad der Sektionen.

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Foto: Behling

Jetzt wurde das 30 m lange Vorschiff der Korvette »Oz« mit den zuvor bereits ins Dock gesetzten Mittel- und Heckteilen zusammengebracht. Damit ist der zweite der vier Korvetten-Neubauten für Israel komplett. Im Herbst war bereits der Rumpf der Korvette »Magen« im Dock montiert worden. Noch in diesem Frühjahr sollen die beiden Schiffe aufschwimmen und an die Ausrüstungspier verholt werden. Der Bau der Schiffe war erst am 7. Februar 2018 begonnen worden. Die beiden ersten Schiffe sollen 2020 nach Israel überführt werden. Die beiden nächsten Schiffe werden im Anschluss montiert und 2020 ausgedockt.

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Foto: Behling

Die Korvetten sind 90 m lang und sollen später 2.000 t verdrängen. Die Ausrüstung mit den Waffensystemen erfolgt nach der Überführung der Schiffe in Israel. Die Schiffe vom Typ »Sa‘ar 6« sind die größten Kampfschiffe der israelischen Marine. Im Gegensatz zu den deutschen Korvetten der Klasse K130 bekommen die israelischen Einheiten einen größeren Hangar, der auch die Aufnahme eines Seahawk-Hubschraubers ermöglicht. Außerdem wird die Bewaffnung der israelischen Schiffe umfangreicher als die der deutschen Schiffe. So erhalten die Schiffe zwei VLS-Anlagen mit Startzellen von bis zu 40 Flugkörpern.

Der Gesamtauftrag über 430 Mio. € wurde 2015 an die Kieler Werft Thysenkrupp Marine Systems vergeben. TKMS vergab den Auftrag zum Bau der Schiffe an die benachbarte Werft German Naval Yards Kiel. An den Baukosten beteiligt ist die Bundesregierung zu einem Drittel, da die Sicherheit Israels auch eine Bestandteil der deutschen Außenpolitik ist.

Baustart auch bei Lürssen

Während in Kiel Korvetten für Israel bereits im Bau sind, startet am Donnerstag in Bremen auch der Bau von fünf Korvetten für die deutsche Marine. Bei der Lürssen Werft wird Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen das Startsignal für den ersten Stahlschnitt der neuen Korvette »Köln« geben. Sie ist die erste von fünf neuen Schiffen der Klasse K130 für die deutsche Marine.

Für diese fünf Schiffe wird es ein ähnliches Bausatzsystem geben. Zwei Vorschiffe entstehen auf der Lürssen-Werft in Bremen, drei bei German Naval Yards in Kiel. Sie werden dort auch ausgerüstet. Die Fertigung der fünf Achterschiffe erfolgt auf der Wolgaster Peene-Werft. Den als Hochzeitsstoß bezeichneten Zusammenschluss von Vor- und Hinterschiff übernimmt die Lürssen-Tochter Blohm + Voss. In Hamburg sollen die rund 89 m langen deutschen Korvetten in Betrieb genommen werden. Die technische Betreuung dieser fünf Korvetten wird im Kieler Betrieb des Marinearsenals erfolgen, das dafür wieder aufgebaut wird. Damit wird Kiel als Standort für die Marinerüstung gestärkt. (FB)