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Der angeschlagene kroatische Schiffbauer Uljanik will durch eine strategische Partnerschaft mit dem Konkurrenten Brodosplit die Krise überstehen.

In einer Mitteilung an der Börse von Zagreb wurde die Partnerschaft mit der Werft Brodosplit heute bekannt gegeben. Der strategische P[ds_preview]artner verpflichtet sich demnach, mit Uljanik einen Restrukturierungsplan zu erarbeiten. Zudem soll Brodosplit durch eine Kapitalerhöhung »in die Eigentümerstruktur des Unternehmens eintreten«. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt.

Die Werft befindet sich zu 25 % in Staatsbesitz, zu dem Aktionären gehören auch der Versicherer Croatia Osiguranje und verschiedene kroatische Banken. Zudem gibt es immer noch Gespräche mit der italienischen Fincantieri-Gruppe, allerdings soll es hier dem Vernehmen nach nur um beratende Unterstützung gehen, die Italiener seien keine potenziellen Investoren. Im November hatten sie bereits Interesse an einer Übernahme signalisiert.

Bereits 2017 hatte es Liquiditätsengpässe gegeben. Erst hatte die die norwegische Siem-Gruppe Aufträge für vier Autotransporter zurückgezogen, dann stornierte 2018 die kanadische Reederei Algoma Aufträge für insgesamt vier Neubauten. Zuletzt hatte die belgische CLdN eine RoRo-Fähre storniert. Damit war das Orderbuch leer, 2018 konnten bereits zeitweilig keine Löhne gezahlt werden, mehrmals wurde deswegen gestreikt.

Als Restrukturierungskosten sind rund 800 Mio. € im Gespräch, wovon die Hälfte von einem Partner beigesteuert werden soll. Wegen der finanziellen Engpässe der Werft muss Kroatien bereits mehr als 300 Mio. $ an Bürgschaften zahlen, mit weiteren staatlichen Hilfen ist wohl nicht zu rechnen.