Die Schifffahrtsorganisation Bimco hält die von ihr als »Waffenstillstand des Handelskrieges« bezeichnete Entwicklung für eine gute Nachricht, zumindest für den Bulk-Markt. 

Nachdem die Exporte von Sojabohnen nach China im letzten Quartal 2018 fast vollständig gestoppt wurden, ha[ds_preview]t das neue Jahr neue Hoffnungen für die amerikanischen Landwirte und die Bulk-Schifffahrt geweckt, heißt es in einer aktuellen Analyse. So wurden in den ersten vier Wochen des Jahres 754.609 t Sojabohnen für Exporte vorbereitet, gegenüber nur 25.347 t im Dezember.

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Zusätzlich meldeten US-Behörden Anfang Februar Verkäufe von insgesamt 3,2 Mio. t Sojabohnen nach China, von denen der Großteil bis zum 1. September 2019 geliefert werden soll.

Anfang Dezember 2018 vereinbarten die USA und China, die geplanten Zollerhöhungen zu verschieben, um eine Verhandlungsphase mit dem Ziel der Beendigung des Handelskrieges zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang soll China versprochen haben, seine Käufe von US-Sojabohnen wieder aufzunehmen, und in der letzten Gesprächsrunde bot China an, 5 Mio. t zu kaufen.

Nach langer Zeit von Unsicherheit sei dies »eine gute Nachricht für den angeschlagenen Dry Bulk-Markt, da er einen dringend benötigten Anstieg der Tonnen-Meilen-Nachfrage generiert«, sagte Bimco-Chefanalyst Peter Sand. Die laufenden Verhandlungen zwischen den USA und China nähern sich nun dem 2. März, zu dem entweder einige Zölle erhöht, der Waffenstillstand verlängert oder die Zölle gestrichen würden. »Nur die letzte Option würde es den USA ermöglichen, mit den brasilianischen Sojabohnen zu konkurrieren, die in wenigen Wochen auf den Markt kommen sollen«, so Sand.

Die chinesischen Einfuhren von US-amerikanischen Sojabohnen sind im vierten Quartal 2018 praktisch zum Erliegen gekommen, nachdem im Juli 2018 25% Zölle auf Sojabohneneinfuhren aus den USA eingeführt wurden. Die USA exportierten in den ersten siebzehn Wochen der Vermarktungssaison 2018/2019, die am 1. September 2018 begann, 98,2% weniger Sojabohnen nach China als im gleichen Zeitraum der letzten Saison.

177 weniger Panamax-Ladungen

Zum 31. Januar 2019 meldete die USA Inspektionen von 21,5 Mio. t Sojabohnen für den Export im Wirtschaftsjahr 2018/19, gegenüber 34,7 Mio. t im gleichen Zeitraum des letzten Wirtschaftsjahres. »Dies entspricht einem Verlust von 13,3 Mio. t oder 177 Panamax-Ladungen (75.000 Tonnen) und zeigt, wie wichtig der chinesische Markt für die US-amerikanischen Sojabohnenexporteure ist«, so Bimco.

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Die chinesischen Gesamtimporte von Sojabohnen im Jahr 2018 gingen gegenüber 2017 um 7,9% zurück. Der reduzierte Sojamehlgehalt im Schweinefutter und die Verwendung von zuvor aufgebauten Beständen sowie steigende Importe aus anderen Ländern ermöglichten es China, US-Sojabohnen und die 25%-Zölle zu vermeiden.

Brasilien ist der größte Exporteur von Sojabohnen nach China und deckte 2018 einen Großteil der zusätzlichen chinesischen Nachfrage nach Sojabohnen außerhalb der USA. Seine Gesamtexporte nach China lagen 28,4% über denen des Jahres 2017. Ein Großteil davon stammt aus einem Anstieg der Exporte im vierten Quartal 2018. Die letzten drei Monate des Jahres sind in der Regel Spitzenzeiten für die Sojabohnenexporte der USA, mit geringeren Exporten aus Brasilien, da die Exportsaison von Februar bis August dauert. Im vierten Quartal 2018 exportierte Brasilien 13,9 Mio. t Sojabohnen nach China, mehr als doppelt so viel wie die 6,1 Mio. t im vierten Quartal 2017.

»Wir gehen davon aus, dass Sojabohnen aus Brasilien in diesem Jahr früher als sonst auf den Markt kommen werden, beginnend in der zweiten Februarhälfte. Diese Sojabohnen werden mit denen aus den USA konkurrieren, wobei die Verkäufer wahrscheinlich noch während der Nebensaison exportieren werden«, sagte Sand.