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London macht einen Rückzieher: Der für den Fall eines harten Brexit geschlossene millionenschwere Fähr-Vertrag mit Seaborne Freight wurde annulliert. Grund: Das Unternehmen hat keine Schiffe.

Umstritten war dieser im Januar bekanntgewordene Brexit-Fährvertrag von Anfang an. London hatte für 103 Mio. £ Seetransporte an drei Reedereien vergeben – an die beiden etablierten Anbieter DFDS (42,5 Mio. £) und British Ferries (46,6 Mio. £), aber eben auch an das Startup-Unternehmen Seaborne Freight (13,8 Mio. £). Ziel dieses Notfallplans: Rund 10% des Verkehrs, rund 0,5 Mio. t im Monat, sollen wegen des befürchteten Verkehrschaos von Dover aus auf Alternativ-Routen umgeleitet werden.

Seaborne verfügt jedoch weder über Erfahrung noch über die benötigten Schiffe. Nun ist der Deal vom britischen Verkehrsministerium wieder einkassiert worden, nachdem sich die irische Reederei Arklow Shipping als Partner und Geldgeber offenbar zurückgezogen hat. Damit sei der nach einer »due diligence« erteilte Zuschlag hinfällig.

Nach Angaben eines Ministeriumssprechers seien bereits Gespräche mit anderen Reedereien aufgenommen worden, um zusätzliche Tonnage für künftige Abfahrten ab Ramsgate östlich von Dover nach Ostende in Belgien einzuchartern.

Brexit, Dover, Fähren, Ärmelkanal
Karte: HANSA