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Nach der Havarie des Frachters »MSC Zoe« fordern die Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein, die Regelungen für den Transport von Gefahrgut auf Großcontainerschiffen zu verschärfen.

Ein entsprechender Entschließungsantrag soll an diesem Freitag (15. Februar) im Bundesrat vor[ds_preview]gestellt werden. Container müssten besser gesichert und mit Peilsendern ausgestattet werden, damit sie im Falle einer Havarie schneller geortet und geborgen werden können, heißt es in dem Antrag.

MSC Zoe, Havariekommando, Borkum
MSC Zoe (© Havariekommando)

Die »MSC Zoe« hatte auf ihrer Fahrt nach Bremerhaven mehr als 340 Container verloren, darunter auch zwei Boxen mit giftigen Stoffen. Zudem war tonnenweise Treibgut auf den niederländischen und deutschen Inseln angespült worden, darunter auch Plastikmüll. Zuletzt waren 20.000 tote Seevögel angeschwemmt worden, die alle auf die selbe Art verendet sind. Ob ein Zusammenhang mit der Havarie des Containerschiffes besteht, wird derzeit untersucht.

Geregelt werden müsste auch, dass die Schiffe geeignete Verkehrstrennungsgebiete nutzen, also Gebiete mit nach Fahrtrichtung getrennten Fahrspuren. Dies zielt offenbar darauf ab, dass die »MSC Zoe« südlichere Route dicht an Borkum vorbei wählte, bevor sie ihre Container verlor.

Niedersachsen und Schleswig-Holstein begründen ihre Forderungen mit den enormen Umweltschäden, die durch Havarien großer Containerschiffe verursacht werden. Auch auf internationaler Ebene sei deshalb eine Verschärfung von Schifffahrtsrouten-Regelungen zu prüfen.

Hintergrund dieses Vorstoßes ist auch die heftige Kritik der beiden betroffenen Landkreise sowie der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordsee (SDN) am Umgang mit der Havarie der »Glory Amsterdam«. Es geht um die Forderung nach Redundanzen bei etwaigem Ausfall von Rettungsmitteln, nach einer besseren Abstimmung der jeweiligen Einsatzpläne und um verstärkte Übungen von Rettungskräften. Olaf Lies: »Das Unfall- und Notfallmanagement muss sich mit jeder Havarie erneut beweisen.«