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Die französische Werft Naval Group hat im europäischen Werft-Wettbewerb um Marine-Projekte einen neuen Auftrag eingeholt. Mit Australien wurde ein strategisches Partner-Programm vereinbart.

Die Vereinbarung legt die Grundsätze der Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnern für d[ds_preview]as bevorstehende U-Boot-Programm der »Attack-Klasse« fest, wie Naval jetzt mitteilte: Dazu zählt die Lieferung von 12 U-Booten nach Australien, die Bereitstellung neuer Technologien und fortschrittlicher Produktionskapazitäten um Australien zu einer »souveränen U-Boot-Nation« zu machen und die Schaffung von Tausenden von direkten und indirekten australischen Arbeitsplätzen. Nicht zuletzt soll der australischen Industrie eine langfristige Planungssicherheit ermöglicht werden, so dass an dem Projekt beteiligte Unternehmen entsprechend in das Knowhow investieren können.

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Die Vereinbarung wurde in Anwesenheit von Premierminister Scott Morrison, Verteidigungsminister Christopher Pyne , Verteidigungsminister, und Florence Parly, französische Ministerin für die Streitkräfte, unterzeichnet (Foto: Naval Group)

Für die Franzosen ist es in der Konkurrenz um Aufträge aus dem Marine-Schiffbau – auch mit deutschen Werften – ein Erfolg. In der jüngeren Vergangenheit hatte die Naval Group mehrere Projekte im Ausland gestartet, unter anderem mit neuen Niederlassungen oder Partnerschaften, um den steigenden Anforderungen nach »local content« entsprechen zu können. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass man sich gemeinsam mit der IHC-Gruppe um den Bau von niederländischen U-Booten bewerben will. Auch in Ägypten und Brasilien ist man aktiv. Zudem wurde eine Allianz mit der italienischen Fincantieri-Gruppe angekündigt. Was daraus angesichts der aktuellen diplomatischen Spannungen zwischen den beiden Regierungen wird, ist allerdings unklar.

Bei der Akquise kann Naval auf starke staatliche Unterstützung setzen, da Paris immer wieder interveniert, um Aufträge zu ermöglichen. Bei der jetzigen Vertragsunterzeichnung in Australien war beispielsweise die französische Verteidigungsministerin Florence Parly persönlich zugegen.

Werftchef Herve Guillou sagte: »Dieses Abkommen mit Australien sieht vor, dass die Naval Group das »Know-how« und »Know-why« transferiert. Seitdem man im April 2016 als Partner für das U-Boot-Programm der Angriffsklasse ausgewählt wurde, sei viel erreicht worden.

Die Entwurfsphase für die U-Boote, in Frankreich mit Unterstützung australischer Ingenieure durchgeführt, ist abgeschlossen. Der erste Spatenstich für einen neuen Konstruktionsstandort in Adelaide ist ebenfalls erfolgt. Die Lieferanten der fünf wichtigsten Ausrüstungsgegenstände, darunter Hauptmotor, Dieselgeneratoren, Schalttafeln, Batterien und Waffensysteme sollen im Laufe des Jahres bekannt gegeben werden.

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Quelle: Naval Group