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Das Kreditportfolio der Commerzbank in der Schiffsfinanzierung ist unter die Summe von 500 Mio. € gefallen. Der endgültige Ausstieg rückt immer näher.

Die Commerzbank hat im zweiten Jahr ihrer Strategieumsetzung das operative Ergebnis auf 1,2 Mrd. € (2017: 1,1 Mrd. €) und das Konzernergebn[ds_preview]is auf 865 Mio. € (2017: 128 Mio. €) gesteigert. »Wir kommen voran und sind wieder dividendenfähig«, sagte Martin Zielke, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank. Die Aktionäre sollen erstmals seit drei Jahren wieder eine Dividende bekommen, sie soll bei 20 Cent je Aktie liegen.

Für ausfallgefährdete Kredite musste die Bank deutlich weniger Geld zurücklegen. Die Risikovorsorge belief sich im Gesamtjahr nur noch auf –446 Mio. € nach –781 Mio. € im Vorjahr. Die bereits sehr niedrige Quote für Problemkredite (NPL-Quote) verbesserte sich 2018 noch einmal auf 0,9 % (2017: 1,3 %). Die Bilanzsumme betrug 462 Mrd. € (Ende 2017: 452 Mrd. €).

Nur noch 60 Schiffe in den Büchern

Dem endgültigen Ausstieg aus der Schiffsfinanzierung ist die Commerzbank erneut einen großen Schritt näher gekommen. Das Schiffskredit-Portfolio ist 2018 auf unter 500 Mio. € und weniger als 60 Schiffe deutlich verringert worden. Nach dem dritten Quartal waren es noch 1,1 Mrd. €, vor Jahresfrist noch 2,6 Mrd. €. Zu Hochzeiten – 2008 und 2009 – standen dagegen Schiffskredite in Höhe von 23 Mrd. € in den Büchern, die Commerzbank nahm damals hinter der HSH Nordbank Platz 2 unter den deutschen Schiffsfinanzierern ein.

Das verbliebene Portfolio setzt sich im Wesentlichen aus den drei Standardschiffstypen Containerschiffe, Tanker und Bulker zusammen. Erst kürzlich hatte der Hamburger Reeder Claus-Peter Offen auf Druck der Commerzbank acht Tanker an den britischen Finanzinvestor Tufton Oceanic verkaufen müssen.

Insgesamt wurden im Segment Asset & Capital Recovery (ACR) die Abbauportfolios im vergangenen Jahr um 5,1 Mrd. € reduziert. Die Erträge fielen auf 114 Mio. € (2017: 170 Mio. €). Das Risikoergebnis lag dank der deutlich niedrigeren Volumina nur noch bei –8 Mio. €. Das operative Ergebnis stieg daher kräftig auf 34 Mio. € an (2017: –264 Mio. €).

Für das Geschäftsjahr 2019 plant die Bank mit einem Dividendenniveau in ähnlicher Höhe wie für 2018. Die Bank strebt ein jährliches Ertragswachstum von durchschnittlich 3% an. Mit dem Umbau ihrer Zentrale wird die Bank ihre Digitalisierung noch einmal forcieren, was zum Kostenziel von 6,5 Mrd. € für 2020 beitragen dürfte.