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Die in Singapur ansässige Containerlinienreederei PIL (Pacific International Lines) zieht sich aus dem Hauptverkehr zwischen Asien und Europa zurück.

Der Carrier – in den vergangenen Ja[ds_preview]hren immer wieder als Übernahmekandidat gehandelt – verlässt laut dem Branchendienst Alphaliner im April die Fernost-Europa-Routen. Derzeit ist PIL dort den Angaben zufolge über Slotcharter-Agreements mit Cosco im Rahmen der »Ocean Alliance« aktiv, unter anderem werden auch die Häfen Hamburg, Rotterdam und Antwerpen bedient.

Damit wird ein 15-jähriges Kapitel geschlossen. PIL war 2004 in den Trade eingestiegen, als man gemeinsam mit dem Carrier Wan Hai einen Dienst mit acht Schiffen zwischen 2.300 und 2.800 aufgesetzt hatte. Später wurden 4.250-TEU-Frachter eingesetzt. Seit 2011 hatten die beiden Reedereien Slots bei Cosco gebucht – bis sich Wan Hai schon 2015 zurückzog.

Teo Siong Seng, PIL
Teo Siong Seng, CEO von PIL

Bei Alphaliner erwartet man nicht, dass der PIL-Rückzug die Kapazitäten auf den Asien-Europa-Routen verringern wird. Vielmehr geht man davon aus, dass »Cosco die freiwerdenden Slots selbst übernimmt«. Damit wird es die von Manchem erhoffte Entspannung nicht geben. Laut Alphaliner könnte die Kapazität in diesen Verkehren 2019 um bis zu 10% wachsen.

Das PIL-Management hatte Übernahmegerüchte in den vergangenen Jahren immer wieder zurückgewiesen. Man wolle unabhängig bleiben. 2017 hatte der Carrier die Indienststellung einer 12er-Serie von 12.000-TEU-Neubauten gestartet. Im vergangenen Jahr hatte es einen Generationswechsel gegeben: Gründer und Chairman Y C Chang übergab den Vorsitz an seinen Sohn S S Teo.

Alphaliner führt PIL derzeit auf Rang 10 im Weltmarkt, mit 419.000 TEU Kapazität und 1,8% Marktanteil. Der Schwerpunkt liegt auf den Regionen Asien, Amerika und Afrika.