Christophe Tytgat, Generalsekretär des europäischen Werften-Verbands SEA Europe
Christophe Tytgat, SEA Europe Secretary General (Foto: SEA Europe)
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Der europäische Schiffbau- und Schiffstechnikverband SEA Europe fordert »erhebliche Investitionen« in emissionsfreie Schifffahrt, sollen die Klimaziele für 2050 erreicht werden – und um im Wettbewerb mit Asien zu bestehen. 

80% des Außenhandels der EU und 40% des Binnenhandels e[ds_preview]rfolgen auf dem Wasserweg, 40% der Welthandelsschifffahrt werden von europäischen Reedern kontrolliert. Damit ist der Seeverkehr eine Schlüsselbranche für Europa. Gleichzeitig verursacht die Schifffahrt 3,1% der globalen CO2-Emissionen. Ohne Maßnahmen würden die Emissionen aus der Schifffahrt in den kommenden Jahren weiter zunehmen (bis 2050 laut einigen Quellen bis zu 250%). Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen aus der Schifffahrt ist laut SEA Europe daher von entscheidender Bedeutung.

Um den entsprechenden Beitrag leisten zukönnen, bedürfe es weiterhin erheblicher Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation. Vor dem Hintergrund der Strategie »A Clean Planet for All« der Europäischen Kommission und der laufenden Trilog-Diskussionen über das Finanzierungsprogramm Horizon Europe sagt Christophe Tytgat, Generalsekretär von SEA Europe: »Ich zähle darauf, dass die Entscheidungsträger in den Mitgliedstaaten die Forderungen ihrer Bevölkerung und Jugend nach Bekämpfung des Klimawandels und Verringerung der Treibhausgasemissionen, auch aus dem Seeverkehr, sehr ernst nehmen. Das bedeutet, dass sie diesmal den Seeverkehrssektor nicht übersehen dürfen. Im Gegensatz zur Vergangenheit muss der Bereich diesmal wirklich einen angemessenen und wesentlichen Teil des Kuchens aus Finanzprogrammen wie Horizon Europe erhalten.

»Entscheidend, im Wettbewerb mit Asien«

Diese finanzielle Unterstützung werde entscheidend sein, damit der Sektor seine ehrgeizige Vision von einem emissionsfreien Seetransport bis 2050 verwirklichen könne. »Auf diese Weise werden Europa und seine Führer auch den europäischen Werften und Herstellern von Schiffsausrüstung helfen, im globalen Wettbewerb, vor allem aus Asien, in Sachen Innovation die Nase vorn zu haben«, so Tytgat. Das würde europäischen Werften und Herstellern von Schiffsausrüstung erlauben, weiterhin die innovativsten Schiffstypen zu entwerfen und zu bauen und die innovativsten maritimen Ausrüstungen, Technologien und Systeme in Europa herzustellen.

»Mehr denn je werden diese innovativen Schiffskonzepte und Schiffstypen sowie innovative Ausrüstungen, Systeme und Technologien entscheidend für den Kampf gegen den Klimawandel, die Verringerung der Treibhausgasemissionen von Schiffen und letztlich für die Entwicklung des Schiffsverkehrs zu einem emissionsfreien Verkehrsmittel sein«, so Tytgat weiter. Gleichzeitig werde die Innovation es den europäischen Werften und Herstellern von Schiffsausrüstung ermöglichen, die globale Führungsrolle im Schiffbau und bei maritimen Ausrüstungen, Systemen und Technologien zu behaupten oder wieder zu erlangen.

»Aus diesen Gründen müssen Europa und seine Mitgliedstaaten jetzt politische Maßnahmen ergreifen, um den Wassersektor und den europäischen Meerestechniksektor zu unterstützen«, sagt der SEA-Europe-Generalsekretär abschließend.