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Das Ratenniveau bei den Großbulkern knickt wieder ein. Die Unsicherheit im Eisenerz- und Kohlegeschäft belastet den Markt. 

Wer darauf spekuliert hatte, dass der Bulkermarkt nach Chinesisch-Neujahr wie ein Rakete nach oben schießt, hat sich geirrt. Der Baltic Dry Index BDI beschl[ds_preview]ießt diese Woche mit einem Minus von 5 Punkten bei 634 Zählern. Schuld daran ist die anhaltende Flaute im Capesize-Segment.

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Auch nach dem Ende der Feiertage in China bleib die Charteraktivität auf den großen Importrouten für Eisenerz und Kohle ins Reich der Mitte eher gedämpft. Nach einer leichten Erholung Ende vergangener Woche rasselte die Durchschnittsrate der Capesize-Frachter im Zeitcharter-Trip-Geschäft diese Woche erneut um rund 20% auf knapp 5.900 $/Tag und damit unter Betriebskostenniveau.

Die Serie der Hiobsbotschaften für das Segment reißt nicht ab: Im November die Entgleisung eines Güterzuges in Port Hedland mit entsprechenden Ladungsausfällen, dann Ende Januar der Dammbruch beim brasilianischen Bergbauriesen Vale, diese Woche Berichte über einen Boykott australischer Kohle im chinesischen Hafen Dalian. Obwohl sich die Weltwirtschaft bislang relativ robust präsentiert hat, werden die Geschäfte im Capesize-Segment durch solche Ereignisse eindeutig belastet, wie Makler berichten. Kommt noch hinzu, dass aktuell viele Großbulker aus langfristiger Beschäftigung zurückgeliefert werden und nach neuen Aufträgen suchen, wie es heißt.

Erfolgreicher verlief die Woche für Panamaxe und kleinere Bulker mit eigenem Geschirr. Die Durchschnittsrate der Panamaxe (82.000 tdw) im Trip-Business verbesserte sich im Wochenerlauf um 5% auf über 6.800 $/Tag. Nachdem die Nachfrage im Pazifik bereits angezogen hatte – mit steigenden Getreide- und Kohlenladungen für Indien und China – soll jetzt auch die Aktivität im Atlantik angesprungen sein. Dennoch liegt das Ratenniveau dort weiterhin viel niedriger: circa 3.800 $/Tag für Rundreisen im Vergleich zu 7.700 $/Tag für Trips innerhalb des Pazifiks.

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Die Supramax-Bulker (58.000 tdw) konnten sich diese Woche noch weiter an die Spitze setzen – mit einem Anstieg der Durchschnißttsrate um 21% auf über 7.900 $/Tag. Ausschlaggebend sei hier vor allem die erhöhte Nachfrage nach Kohle in Asien mit Charterabschlüssen zu bis zu 10.000 $/Tag für Supras und Ultramaxe. Einen deutlichen Schub registrierten auch die kleineren Handysizer (38.000 tdw) mit einem Plus von 13% auf durchschnittlich gut 7.000 $/Tag und Spitzenzuwäcshen auf über 9.000 $/Tag im US Golf und an der Ostküste Südamerikas.

Große Tanker mit steigenden Einnahmen

Am Rohöltankermarkt waren es hingegen die größten Schiffe, die steigende Einnahmen verbuchten, während die Raten der kleineren Einheiten eher seitwärts oder leicht abwärts tendierten. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC kletterten gegenüber der Vorwoche um 29% auf 33.900 $/Tag.

Schrittmacher dieser Entwicklung sei die stark gestiegene Nachfrage für VLCC im US Golf gewesen, wo der Rohölexport steigt und steigt. Viele Reeder hätten ihre Schiffe in die Region verlegt, was wiederum zu Engpässen in anderen wichtigen Laderegionen wie dem Persischen Golf und Westafrika geführt habe. Für die Suezmaxe und Aframaxe bewegte sich das Ratenniveau mehr oder weniger seitwärts bei 18.100 bzw. 18.700 $/Tag.

SCFI gibt weiter nach

Für die Containerschifffahrt gab es diese Woche gemischte Signale. Die Frachtraten gerieten infolge der Liefer- und Umschlagrückgänge nach Chinesisch-Neujahr weiter unter Druck. Der Shanghai-Index SCFI gab um rund 5% nach. Dafür scheint sich am Chartermarkt das Blatt allmählich zu wenden, weil die Carrier in Erwartung steigender Ladungsmengen wieder stärker einchartern. Der New ConTex blieb diese Woche unverändert und beendete damit vorläufig eine monatelange Rutschpartie. (mph)

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