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Der Bau des modernsten deutschen Behördenschiffes geht in die nächste Phase. Das neue Wracksuch- und Vermessungsschiff »Atair« wird auf der Werft German Naval Yards in Kiel ausgedockt.

Auf dem 75 m langen und 114 Mio. € teuren Spezialschiff soll jetzt die Endausrüstung beginnen. [ds_preview]Generalunternehmer ist die Fassmer Werft in Berne, die aber bei diesem Auftrag mit German Naval Yards kooperiert. Fassmer hatte 2016 vom Bundesamt für Seeschifffahrt- und Hydrographie (BSH) den Zuschlag für den Bau des neuen Wracksuch-, Forschungs- und Vermessungsschiffes erhalten.

Im Dezember 2017 war die »Atair« bei German Naval Yards auf Kiel gelegt worden. Am 31. Januar wurde der Neubau dann formell von der Kieler Werft an Fassmer übergeben. »Dank der sehr guten Zusammenarbeit schaffen wir es, den Bau für das modernste Behördenschiff der Bundesrepublik pünktlich und in höchster Qualität fertigzustellen«, sagte Harald Fassmer, Geschäftsführer der Fassmer Werft.

Der Grund für den Bau in Kiel liegt in der Größe. Mit 2.775 t Verdrängung und 75 m Länge ist der Schiffsrumpf für die Fassmer Werft zu groß. Deshalb suchte sich die Werft einen Partner und wurde in Kiel fündig. Im Sommer 2017 erteilte Fassmer den Auftrag zur Lieferung des Kaskos.

Für die Endausrüstung und Erprobung des LNG-Antriebs soll die „Atair“ im Laufe des Jahres zur Weser zur Fassmer Werft überführt werden. Dort erfolgt dann die offizielle Auslieferung an das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie.

Die »Atair« besitzt ein komplexes Antriebssystem. Zwei Wärtsilä-Motoren des Typs 20DF mit je sechs Zylindern erzeugen die Energie für den Antrieb eines Elektromotors, der wiederum den Propeller bewegt. Wärtsilä ist auch Partner für die drei neuen Schiffe der Bundespolizei.

Die Wärtsilä-Motoren an Bord des BSH-Schiffes können wahlweise mit Marine-Diesel oder Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden. Dafür hat die »Atair« einen speziellen Gastank mit einem Fassungsvermögen von 113 m³ an Bord installiert. Damit ist sie das erste deutsche Behördenschiff mit einem Antriebssystem, das auch auf LNG setzt.

Weitere Projekte sind bereits in Planung. So sollen neben zwei Mehrzweckschiffen für die Schifffahrtsverwaltung des Bundes (GDWS) auch zwei weitere Vermessungsschiffe als Ersatz für die »Deneb« und »Wega« für das BSH gebaut werden. (FB)