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Wenige Tage nach einer Gewinnwarnung hat die finnische Shortsea-Reederei Containerships Oy ihre Bilanz für 2018 vorgelegt. Für 2018 musste ein Minus verbucht werden.

Nach einem positiven ersten Halbjahr rutschte die neue Tochter der französischen Linienreederei CMA CGM nun in die[ds_preview] roten Zahlen. Zwar konnte der Nett-Umsatz um 18,2% auf 268 Mio. € gesteigert werden. Allerdings schrumpfte das EBITDA um 12,4% auf 13,3 Mio. €, das Netto-Ergebnis weist nach einem Plus von 0,2 Mio. € in 2017 nun ein Minus von 1,7 Mio. € aus.

Bei der Gewinnwarnung vor wenigen Tagen hatte der Carrier, der als einer der ersten auf Neubauten mit LNG-Antrieb gesetzt hatte und den ersten Frachter der Serie kürzlich in Dienst gestellt hatte, eine »unter den Erwartungen liegende Profitabilität« und einmalige Projektkosten als Begründung genannt.. Drei Schwestern der »Containerships Nord« sollen im ersten Halbjahr 2019 abgeliefert werden. Alle Einheiten haben bei einer Länge von 170 m eine Kapazität für 1.400 TEU. Mit dann vier Schiffen will die Reederei einen ausschließlich auf LNG als Kraftstoff basierten Feederdienst aufbauen. Die Neubauten werden von der Europäischen Union und der Nordic Environment Finance Corporation (NEFCO) mit rund 10 Mio. € gefördert.

Containerships
Foto: Containerships

Zudem würden »höher als erwartete Investitionen in LNG-Schiffe« die Bilanz belasten, so das Statement vor wenigen Tagen weiter. Weitere Details wurden nicht genannt. Es wird erwartet, dass die neuen LNG-Schiffe in der zweiten Jahreshälfte 2019, »wenn die Schiffe voll einsatzbereit sind«, ein signifikantes Neugeschäft und eine hohe Rentabilität bringen werden. Für 2019 wird weiterhin ein Umsatzwachstum von ca. 10% und eine Verbesserung des EBITDA im Vergleich zum Vorjahr erwartet, heißt es heute.

»Der Geschäftsschwerpunkt der Gruppe liegt im Baltikum. In den 2010er Jahren hat der Konzern seine Aktivitäten auf das Mittelmeer ausgeweitet, wo die Aktivitäten derzeit 13% des Konzernumsatzes ausmachen. Im Jahr 2018 wirkten sich verschiedene geopolitische, wirtschaftliche und gesetzgeberische Ereignisse auf den Logistikmarkt im Einsatzgebiet aus. Dennoch ergaben sich im Jahr 2018 keine Veränderungen des Umfelds, die die Aktivitäten oder die Leistung des Konzerns erheblich beeinflussten«, teilte die Reederei mit.

Der starke Anstieg der Bunkerpreise im letzten Quartal 2017 habe die Betriebskosten des Konzerns erhöht. Gleichzeitig wird für Russland und Libyen, zwei für den Konzern wichtige Märkte, in Zukunft mit steigenden Ölpreisen ein Wirtschaftswachstum erwartet. Die russischen Sanktionen wurden 2018 fortgesetzt und betrafen insbesondere den Warenverkehr von Europa nach Russland. Mit dem Inkrafttreten der Sanktionen hat die Gruppe ihre russische Transportstrategie geändert, indem sie den Lebensmitteltransport durch andere Güterverkehre ersetzt. So konnte das Volumen sogar ausgebaut werden.

cma cgm containerships oy

Der EBITDA-Rückgang wird dann auch auf gestiegene Bunkerkosten aufgrund des gestiegenen Ölpreises auf dem Weltmarkt zurückgeführt. Das konsolidierte Betriebsergebnis (EBIT) von 4,1 Mio. € (7,8 Mio. €) schrumpfte ebenfalls, wobei auch Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 2,3 Mio. € enthalten waren. Das einmalige bereinigte EBIT betrug 8,4 Mio. €. Die Investitionen in das Wachstum des Konzerns haben die Finanzkosten erhöht. Der »bereinigte Jahresüberschuss« betrug den Angaben zufolge 2,6 Mio. €.

Seit dem 31. Oktober 2018 ist die Containerships Group Teil der CMA CGM Group. Die MacAndrews GmbH, eine Tochtergesellschaft der französischen CMA CGM Gruppe, hält 100% der Anteile an Containerships.