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Vorstandschef Stefan Ermisch (© HCOB)
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Die HSH Nordbank wird nach ihrem Verkauf offiziell zu einer privaten Geschäftsbank und in Hamburg Commercial Bank umbenannt. 

Vorübergehend war die HSH Nordbank alias Hamburg Commercial Bank gestern offline. Offenbar eine Folge des Namenswechsels. Neues Logo, neues Marketing, neu[ds_preview]e Strukturen – das alles war im Tagesverlauf offensichtlich noch nicht fertig. Misslich, wo doch die neue Marke künftig vor allem über die Online-Kanäle bekannt gemacht werden soll.

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Formal abgeschlossen ist jedenfalls die Privatisierung der ehemaligen Landesbank – heute erfolgte die Umfirmierung in Hamburg Commercial Bank (HCOB) mit dem Eintrag in den Handelsregistern von Hamburg und Kiel. Die Gesellschafter sind seit dem 28. November nicht mehr die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, sondern voneinander unabhängige Aktionäre: Cerberus Capital Management, J.C. Flowers, GoldenTree Asset Management und Centaurus Capital. Sie hatten 1 Mrd. € für das Geldhaus gezahlt.

»Wir werden unsere Strukturen straffen und unsere Rentabilität erhöhen«, kündigte CEO Stefan Ermisch an. Einerseits soll die künftige Regionalbank bis Ende 2020 schrumpfen – von heute 1.700 auf rund 950 Mitarbeiter. In Hamburg sind es dann nur noch 750 statt der heute rund 1.000 Mitarbeiter, in Kiel fällt der Aderlass mit einem Abbau von 700 auf 200 Beschäftigte stärker aus.

Andererseits sollen bestimmte Geschäftsbereiche »mit Augenmaß« und mit dem Fokus auf internationales Geschäft ausgebaut werden. Genannt werden Erneuerbare Energien und auch der gewerbliche Immobiliensektor. Und auch das Schifffahrtsgeschäft, das mit Immobilien zusammengelegt wird, soll vor allem mit ausländischen Kunden fortgeführt werden.

Das Kreditportfolio des einst weltgrößten Schiffsifinanzierers (42 Mrd. €) ist allerdings durch einen kräftigen Abbau und den Verkauf an die US-Eigner bereits kräftig eingeschmolzen worden. Zuletzt standen lediglich noch 5,2 Mrd. € in den Büchern.

Befreit von den Altlasten sei man jetzt bereit für den Neustart, heißt es bei der Bank. Der Auftakt scheint gelungen: Denn entgegen allen Warnungen hat die HCB statt der befürchteten 100 Mio. € Verlust das Geschäftsjahr 2018 sogar mit einem kleinen Vorsteuergewinn abgeschlossen. »Wir haben umfangreich vorgesorgt, damit dieser Umbau operativ und finanziell gelingt«, sagte Ermisch dem Handelsblatt.

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Der Vorstand: Nicolas Blanchard, Ulrik Lackschewitz, Stefan Ermisch, Oliver Gatzke (© HCOB)