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Das viel-diskutierte LNG-Projekt beginnt für das finnische Logistikunternehmen Containerships Oy mit einem kleinen Rückschlag: Für das Jahr 2018 muss die Tochter von CMA CGM eine Gewinnwarnung veröffentlichen.

Nach einem positiven ersten Halbjahr werden die Erwartungen nun heruntergeschraubt. Vor der Veröffentlichung der Jahresbilanz am 28. Februar teilte der finnische Carrier jetzt mit, dass man die ursprünglichen Prognosen nicht aufrechterhalten kann. Ursprünglich war erwartet worden, den Umsatz um 10% zu steigern und ein EBITDA über dem Niveau von 2017 zu erzielen.

Nun heißt es, dass dieses EBITDA unter dem des Vorjahres liegen wird. Die Prognose für das Wachstum bleibt bestehen, teilte die Reederei mit, die als eine der ersten auf Neubauten mit LNG-Antrieb gesetzt hatte und den ersten Frachter der Serie kürzlich in Dienst gestellt hatte. Drei Schwestern der »Containerships Nord« sollen im ersten Halbjahr 2019 abgeliefert werden. Alle Einheiten haben bei einer Länge von 170 m eine Kapazität für 1.400 TEU. Mit dann vier Schiffen will die Reederei einen ausschließlich auf LNG als Kraftstoff basierten Feederdienst aufbauen. Die Neubauten werden von der Europäischen Union und der Nordic Environment Finance Corporation (NEFCO) mit rund 10 Mio. € gefördert.

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© Containerships Oy

Als Grund für die Gewinnwarnung wurden eine »unter den Erwartungen liegende Profitabilität« und einmalige Projektkosten genannt. Zudem würden »höher als erwartete Investitionen in LNG-Schiffe« die Bilanz belasten, so das Statement weiter. Weitere Details werden nicht genannt. Es wird erwartet, dass die neuen LNG-Schiffe in der zweiten Jahreshälfte 2019, »wenn die Schiffe voll einsatzbereit sind«, ein signifikantes Neugeschäft und eine hohe Rentabilität bringen werden.

Die französische Reederei CMA CGM, Nr. 4 im Weltmarkt, hatte Containerships Oy erst im vergangenen Jahr übernommen. Gegründet im Jahr 1966, ist Containerships ein innereuropäischer Shortsea-Spezialist mit einer starken Präsenz auf dem baltischen Markt, in Russland, Nordeuropa, Nordafrika und der Türkei. Das Portfolio umfasst Logistiklösungen per Schiff, LKW, Bahn und Binnenschiff. Das Netzwerk von des Unternehmens werde das Serviceangebot von CMA CGM und seiner Tochterreederei MacAndrews in Nordeuropa und im Mittelmeerraum effizient ergänzen, so die Franzosen seinerzeit.

Die CMA CGM Group ist bereits durch seine anderen Tochtergesellschaften in den intraregionalen Märkten vernetzt: CNC in Intra-Asien, Mercosul in Brasilien, Sofrana, ein Spezialist für die Pazifischen Inseln und MacAndrews in Europa. Der Erwerb von Containerships ist Teil der Entwicklungsstrategie von Rodolphe Saadé, Chairman und CEO der CMA CGM Group, zur Verdichtung der regionalen Netzwerke.