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Die Dänen haben heute ihre Bilanz für 2018 vorgelegt. Die Übernahme der Reederei Hamburg Süd macht sich für Maersk immer mehr bezahlt.

Ein zentraler Aspekt im vergangenen Jahr war die Transformation der Gruppe. Dies habe man erfolgreich fortgesetzt, heißt es. Die Kunden hätten v[ds_preview]on integrierten Angeboten, digitalen Lösungen und robusten Netzwerkverbesserungen profitiert. Seit 2016 sei der Umsatz um 12 Mrd. $ auf 39 Mrd. $ gestiegen.

Soren Skou
Soren Skou (Photo: Maersk)

»Wir haben deutliche Fortschritte gemacht. Mit der erwarteten Abspaltung von Maersk Drilling im April wird die Trennung unserer energiebezogenen Geschäfte nahezu abgeschlossen sein. Wir haben die Hamburg Süd erfolgreich integriert. Wir beginnen sowohl im See- als auch im Nicht-See-Bereich zu wachsen«, sagte CEO Søren Skou.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 8% auf 3,8 Mrd. $ zu, am Ende stand ein Plus von 3,22 Mrd. $ in den Büchern. Die Verbesserung des operativen Ergebnisses wird auf höhere Frachtraten, Effizienzsteigerungen und Synergien aus der Akquisition der Hamburg Süd zurückgeführt. Gerade zu Jahresbeginn gab es jedoch Herausforderungen, weil die gestiegenen Bunkerkosten nicht vollständig durch höhere Frachtraten nicht vollständig ausgeglichen wurden.

»Obwohl wir mit Blick auf unsere finanzielle Performance einen herausfordernden Start in das Jahr 2018 hatten, konnten wir das Ergebnis trotz deutlich höherer Bunkertarife und eines geringeren Wachstums des Containervolumens in der zweiten Jahreshälfte 2018 steigern. Die Rentabilität muss jedoch verbessert werden.«

CEO Søren Skou.

Im Schifffahrtssegment legte der Umsatz um 29% auf 28,4 Mrd. $ zu – getrieben vor allem durch ein Volumenwachstum um 22% auf 13,3 Mio. FEU und ein Wachstum der durchschnittlichen Frachtrate um 5,1% auf 1.879 $ / FEU. Neben den Linien-Aktivitäten, die Flotte umfasste 355 eigene und 355 gecharterte Schiffe, zählt Maersk mittlerweile auch einige »strategische Hubs« der Terminaltochter APMT zum Segment »Ocean«, beispielsweise Rotterdam, Tangier, Tanjung Pelepas und Bremerhaven.

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Die Schiffe der Hamburg Süd gehen in der Maersk-Flotte auf (Foto: Hamburg Süd)

Der durchschnittliche Bunkerpreis stieg um 32% auf 92 $ / FEU. Die zusätzlichen Transportvolumina werden wiederum vor allem auf die Integration der Linienreederei Hamburg Süd zurückgeführt, die zu einem Plus im Nord-Süd- und Intra-Regional-Verkehr geführt habe. Ohne die Hamburg-Süd-Mengen hätte das Transportplus bei lediglich 2,5% gelegen. Damit hätte man unter dem allgemeinen Marktwachstum von 3,5-4% gelegen. Begründet wird dies mit einem »Fokus auf Profitabilität«. Darüber hinaus entfalle ein großer Teil des Geschäfts auf den Asien-Europa-Verkehr, der jedoch weniger Wachstum aufwies als Asia-US und Intra-Asia. Gerade zwischen Asien und Nordamerika hatte es aber zum Jahresende ein deutliches Plus gegeben, weil viele Kunden die Auswirkungen weiterer Zoll-Maßnahmen der US-Regierung befürchteten.

Die Integration von Hamburg Süd hat den Angaben zufolge Synergien von 420 Mio. $ eingebracht, schwerpunktmäßig in den Bereichen Einkauf, Netzwerk-Optimierung und Volumen. Erhofft hatte man sich 400 Mio. $. Ohne das Geschäft von Hamburg Süd wäre die durchschnittliche Frachtrate lediglich um 1,9% gestiegen. Die deutsche Linie war Ende 2017 zum Maersk-Konzern gestoßen. Inklusive des laufenden Jahres sollen sich die Synergien auf mindestens 500 Mio. $ summieren. Hamburg Süd trug mit 2,3 Mio. FEU und einem EBITDA von 618 Mio. $ erheblich zum Ergebnis des Schifffahrtssegments bei. Die Kosten für die Integration werden für 2018 mit 60 Mio. $ angegeben.

Weniger Schulden

Die Nettoverschuldung des Konzerns konnte von 14,8 Mrd. auf 8,7 Mrd. $ deutlich reduziert werden. Beim Ausblick für das laufende Jahr betonten die Dänen, dass ab 2019 der International Financial Reporting Standard (IFRS) 16 angewendet wird. Er sieht vor, dass Leasingverträge, die über 12 Monate hinausgehen, als Vermögenswerte und Verbindlichkeiten bilanziert werden.
Für 2019 erwartet Maersk ein EBITDA von rund 5 Mrd. $. Ohne die Effekte aus IFRS 16 wären es rund 4 Mrd. $.

Unsicherer Ausblick

Skou und seine Kollegen erwarten, dass das organische Mengenwachstum in der Schifffahrt auf einem Level mit dem geschätzten durchschnittlichen Marktwachstum von 1-3% für liegen wird. Allerdings, so schränkt man ein, unterliege die Prognose »erheblichen Unsicherheiten, etwa das aktuelle Risiko weiterer Einschränkungen des Welthandels und andere Faktoren, die sich auf die Containerfrachtraten, Bunkerpreise und Wechselkurse auswirken.«