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Während die Jahresbilanz der niedersächsischen Seehäfen für 2018 insgesamt schwächer ausfällt als im Vorjahr, kann der JadeWeserPort erneut mit zweistelligem Wachstum glänzen. Hinsichtlich LNG-Terminal will sich die Landesregierung beim Bund für Fördermittel einsetzen.

Mit 655.790 TEU verzeichnete das Containerterminal Wilhelmshaven am JadeWeserPort (JWP) 2018 im dritten Jahr in Folge ein zweistelliges Wachstum – plus 18 % gegenüber 2017.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann erklärte auf der Jahrespressekonferenz mit Niedersachsen Ports und Seaports of Niedersachsen in Oldenburg, man könne mit den Containerumschlagzahlen für Wilhelmshaven »erneut zufrieden sein«. Der JadeWeserPort habe sich trotz dem schwierigen globalen Marktumfeld »als zuverlässiger Anlaufpunkt bei den weltweit führenden Containerreedereien und unseren exportorientierten Unternehmen« etabliert.

»Günstige Rahmenbedingungen für weitere Entwicklung des JWP«

»Auch wenn eine Prognose für 2019 aufgrund der schwer absehbaren Folgen des Brexits und des Handelskonflikts zwischen den USA und China schwierig ist – der ungebrochene Trend zum Bau von Großcontainerschiffen und die weiterhin gut laufende Flächenverpachtung sind günstige Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung des JadeWeserPorts«, so Althusmann

Rund 22 ha Fläche sind im Güterverkehrszentrum (GVZ) am JWP 2018 verpachtet worden, unter anderem für ein Logistikzentrum des Volkswagen-Konzerns für die Verpackung von Autoteilen der Marken Audi, Volkswagen und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Der von Volkswagen/Audi beauftragte Logistikdienstleister sucht dafür bereits Mitarbeiter.

Niedersächsische Häfen verlieren 6,6 %

Der gesamte Seegüterumschlag der niedersächsischen Seehäfen von 49,84 Mio. t weist 2018 ein Minus von 6,6 % gegenüber 2017 mit 53,3 Mio. t. Althusmann: »Die Umschlagbilanz fällt zwar etwas geringer aus als im absoluten Rekordjahr 2017, bewegt sich aber immer noch auf einem stabilen Niveau und deutlich über dem Ergebnis von 2016.«

Einzelne Häfen wie etwa Brake (plus 11 %) oder Oldenburg (plus 30 %) konnten ihren Seegüterumschlag sogar noch deutlich steigern.

NPorts bekommt mehr Geld

Althusmann sieht Niedersachsens Häfen für den Wettbewerb der europäischen Nordseehäfen »weiterhin sehr gut aufgestellt«. Die Landesregierung werde daher auch 2019 ihren Zuschuss zu den Investitionen der Hafeninfrastruktur erhöhen: Statt der geplanten 30 Mio. € sollen 2019 41 Mio. € an die landeseigene Hafeninfrastrukturgesellschaft NPorts fließen.

»Neben der Anpassungsfähigkeit der Hafenumschlagsunternehmen ist der Stand der Infrastruktur entscheidend für den Erfolg eines Hafens. Niedersachsens Häfen sind auf eine zuverlässige und moderne Infrastruktur angewiesen. Wir werden als Land dazu beitragen, dass Niedersachsen ein innovativer, leistungsstarker und international wettbewerbsfähiger maritimer Standort bleibt«, sagt Althusmann.

LNG-Terminal: Gute Förderchancen für Wilhelmshaven und Stade

Hinsichtlich der Diskussion um ein mögliches norddeutsches LNG-Terminal unterstrich der Minister die günstigen Voraussetzungen, die Niedersachsen im Vergleich zu den Wettbewerbern besitze: »Niedersachsen bietet mit seinen Häfen, energieintensiven Industriestandorten, den Untergrundspeichern sowie dem Zugang zum europäischen Erdgastransportsystem beste Voraussetzungen für die Errichtung und den Betrieb von LNG-Terminals.«

Wilhelmshaven und Stade hätten gute Chancen, bei der in Kürze zu erwartenden Entscheidung des Bundes über Fördermittel zum Aufbau eines LNG-Standortes zum Zuge zu kommen. »Sowohl die Planungen der Unternehmen Uniper und MOL für Wilhelmshaven als auch der LNG Stade GmbH im Verbund mit dem amerikanischen Chemiekonzern DOW haben einen hohen und belastbaren Detailierungsgrad erreicht. Niedersachsen hat damit tatkräftige und erfahrene Kooperationspartner an der Seite, die über die energiewirtschaftliche Kompetenz und das notwendige technische Knowhow verfügen«, so Althusmann. Die Landesregierung werde sich daher bei der Bundesregierung weiterhin intensiv für die Förderung eines niedersächsischen LNG-Terminals einsetzen.