Print Friendly, PDF & Email

Das Cuxhavener Unternehmen Kutterfischzentrale hat den ersten von zwei Neubauten im Heimathafen in Empfang genommen.

Die bereits im November auf der spanischen Bauwerft getaufte »Janne-Kristin« mit der Kennung NC 333 sollte ursprünglich schon zum Jahresende in Fahrt in der klein[ds_preview]en Hochseefischerei kommen. Aufgrund von Nachbesserungen geriet der Zeitplan jedoch in Verzug.

Rund 1.200 sm hat die Mannschaft des neuen Kutters von der Bauwerft Nodosa in Marin/Pontevedra an die Elbmündung bereits zurückgelegt. Nach weiteren  Ausrüstungsarbeiten im Neuen Fischereihafen in Cuxhaven soll der 35 m lange und rund 8 Mio. € teure Trawler, der den Namen  der Tochter des Kutterfisch-Geschäftsführers Kai-Arne Schmidt trägt, schon am morgigen Mittwoch zum ersten Mal zum Seelachsfang in Richtung Norwegische Küste auslaufen.

Die »Janne-Kristin« ersetzt die beiden rund 35 Jahre alten Vorgängerschiffe »Bianca« und »Iris«, die mittlerweile im Cuxhavener Fischereihafen aufgelegt wurden und zum Verkauf stehen. Es gebe Interessenten in den Niederlanden und in Gambia, heißt es. Die Fischfangquoten dieser alten Schiffe wurden entsprechend den EU-Vorgaben dauf den Neubau übertragen. So liegt die erlaubte Fangquote für Seelachs in diesem Jahr bei rund 9.000 t.

Der zweite Neubau »Iris« wird nach Angaben von Kutterfisch-Geschäftsführer Horst Huthsfeldt im April dieses Jahres erwartet. Sie soll die Fangschiffe »Susanne« und »J.v. Cölln« ersetzen. Trotz gleicher Länge wie die bisherigen Trawler verfügen die beiden Neubauten mit rund 680 BRZ über eine deutlich größere Bruttoraumzahl als die alten Einheiten mit 450 BRZ.

Das liegt an der größeren Breite von zehn Metern, einem komplett eingedeckten Arbeitsdeck und den größeren Aufbauten. Im größeren Deckshaus steht der sechsköpfigen Crew künftig mehr Platz zur Verfügung. Die Besatzungen sollen mit den beiden Neubauten künftig abwechselnd an 300 Tagen im Jahr in zwei Wochen-Schichten auf See sein und anschließend ebenso lange auf Freitörn gehen. Damit reagiert das Unternehmen auch auf das neue Seearbeitsgesetz, das für Fischer kürzere Arbeitszeiten vorsieht. Die Ladungslöschung erfolgt dabei vorwiegend im dänischen Hafen Hanstholm.

Das Ladevolumen der beiden vom DNV GL klassifizierten Neubauten beträgt 425 m³. Der Hauptantrieb erfolgt über eine ABC-Dieselanlage vom Typ 6DZC mit einer Leistung von 735 kW, die Geschwindigkeit liegt bei 11 kn. Die umweltfreundlichen Maschinen verfügen über Katalysatoren und einen Ad-Blue-Zusatz. Zudem sind die Kutter mit einer Anlage für die Schmutzwasseraufbereitung ausgestattet.

Kutterfisch, 1964 als Verarbeitungsbetrieb der Erzeugergemeinschaft Nordsee eG gegründet, beschäftigt heute rund 100 Mitarbeiter. Zwölf eigene Kutter gehören zur Flotte der in Cuxhaven beheimateten Frischfisch-Reederei. (eck)