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Das Land Niedersachsen will in diesem Jahr 68 Mio. € in seine Häfen investieren. Ein Schwerpunkt ist die Gleisanbindung.

»Unsere Häfen sind wichtige Logistikdrehschreiben in der Region und darüber hinaus. Mit einer modernen Hafenbahn knüpfen wir direkt im Hafen die Anbindung an d[ds_preview]as Hinterland. So schaffen wir beste Bedingungen für die Logistikketten«, sagte jetzt Holger Banik, Geschäftsführer von Niedersachsen Ports und der JadeWeserPort Realisierungs GmbH anlässlich der Vorlage der Umschlagzahlen.

NPorts Jahrespressekonferenz 2019 01
v.l.: Holger Banik (Geschäftsführer Niedersachsen Ports und JadeWeserPort Realisierungs GmbH), Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann), Timo A. Schön (Geschäftsführer Seaports of Niedersachsen) (Foto: NPorts)

Die Investitionen sind für die Standorte Brake, Cuxhaven, Emden, Stade, Wilhelmshaven sowie die landeseigenen Inselversorgungshäfen vorgesehen. 11 Mio. € entfallen auf Hafenbahn-Projekte.

  • Brake: Mehr Umschlagkapazität und Verkehrssicherheit

Durch den Bau des Großschiffsliegeplatzes an der Braker Südpier können nun zwei Schiffe mit einer Länge von bis zu 270 m gleichzeitig festmachen. Am bestehenden ersten Großschiffsliegeplatz werden zurzeit die Fender und Poller saniert. In Brake wird außerdem weiter an der Brücke Berliner Straße gebaut, die künftig über die Bahngleise führt. Die Brücke ersetzt die parallel zueinander verlaufenden Bahnübergänge, an denen sich nur teilweise Schranken befinden. So soll nicht nur die Verkehrssicherheit vor Ort erhöht werden. Auch die Standzeiten der Fahrzeuge sollen sich verringern, da beispielsweise Lkws nicht mehr wie bisher an den Schranken warten müssen. Die Fertigstellung dieser Maßnahme ist für 2019 vorgesehen.

  • Cuxhaven: Mut zum Lückenschluss
Cuxport, 4. Liegeplatz
Das Cuxport-Areal (Foto: Scheer)

In Cuxhaven konnten 2018 drei Bauprojekte abgeschlossen werden. Im September feierte NPorts die Einweihung des Liegeplatzes 4. Die Umschlagskapazität am Standort habe sich dadurch seit der Inbetriebnahme durch den Terminalbetreiber Cuxport deutlich erhöht, hieß es. Außerdem wurden der Hansakai sowie der Liegeplatz 9.1 eingeweiht. Ende Februar reichte NPorts beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) den Antrag zur Planfeststellung der Liegeplätze 5 -7 mit einer Länge von 1,3 km ein. Damit habe man alle nötigen Vorkehrungen für einen Lückenschluss zwischen Europakai und Offshore-Basis getroffen. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll der Planfeststellungsbeschluss stehen, so die Erwartung. Nach der Fertigstellung des Lückenschlusses hätten die Stromliegeplätze vom Liegeplatz 1 bis zum Liegeplatz 9 eine zusammenhängende Gesamtlänge von rund 3,6 km.

  • Emden: Modernisierung des Stellwerks KnF und Vertiefung Emspier

Nachdem die umfassende Bauwerksprüfung der Großen Seeschleuse in Emden abgeschlossen ist, laufen die Planungen der Sanierungsarbeiten. NPorts rechnet hier mit einem Zeitraum von mehreren Jahren, da die Projekte zur Instandhaltung unter laufendem Betrieb der Schleuse umgesetzt werden müssen. Vorbereitend findet eine Kampfmittelsondierung sowie eine ergänzende Baugrunduntersuchung für den Bau des Großschiffsliegeplatz Emspier statt. Mit der Fertigstellung des Großschiffsliegeplatz wird dann eine rund 860 m lange Kaje zur Verfügung stehen.

Emspier und Emskai in Emden
Emspier und Emskai in Emden (Foto: Niedersachsen Ports)

Über 8 Mio. € sind für die Erneuerung des Stellwerks Kai Nord Fahrdienstleister (Knf) über zwei Jahre eingeplant. Die Modernisierung der Technik des Stellwerks aus den 50er Jahren beginnt in diesen Wochen. Die Arbeiten finden zum Teil bei laufendem Eisenbahnbetrieb statt und sind bis Ende 2019 geplant.

Im Dezember hatte das NLWKN die Vertiefung der Liegewanne an der Emspier im Außenhafen genehmigt. Damit können in 2019 die Baggerarbeiten beginnen, um an dem Liegeplatz eine Tiefe von Seekartennull (SKN) -10,92 m zu schaffen. Das ermöglicht die Abwicklung von Schiffen mit einem Tiefgang bis 10,30 m.

  • Norden: Entwicklung der Inselversorgungshäfen

Der Passagier- und Frachtverkehr zu und von den Ostfriesischen Inseln wächst. Zudem wird Norddeich als Basishafen verschiedener Offshore-Dienstleister genutzt. Durch die Erschließung von Windparks ist der Versorgungsverkehr auf dem Wasserweg im Zuge von Offshore-Tätigkeiten zu einem wichtigen Faktor geworden. Um zusätzliche Liegekapazitäten im Hafen zu schaffen, hat NPorts die Nord-Ost-Kaje verlängert, so dass sie nun insgesamt 140 m lang ist. Die Einweihung fand im letzten Jahr statt. Die Hafengesellschaft bereitet weiterhin die Unterlagen zur Planfeststellung zur Erneuerung des Hafens Wangerooge vor. Die Planungen hierfür sind im letzten Jahr gestartet. Der Baubeginn ist voraussichtlich im Jahr 2022 zu erwarten.

  • Wilhelmshaven: Alter Vorhafen wird neu

Insgesamt 2,5 Jahre und 10 Mio. € Investitionen plant die Hafengesellschaft für die Sanierung des Helgoland- und Wangeroogkais. Die vorhandenen Hafenanlagen mit insgesamt rund 360 m Kailänge und einer Wassertiefe bei Niedrigwasser von vier Metern seien wichtige Umschlagmöglichkeiten für den Küstenschutz sowie für Rettungseinsätze. »Für uns ist die Maßnahme Helgolandkai ein besonderes Digitalisierungsprojekt. Als 3D-Bauwerksmodell haben wir ihn virtuell schon gebaut und so bereits im Vorfeld sichtbar gemacht« erklärte Banik.