Nach dem schweren Brand am 3. Januar dauert das Entladen der beschädigten Container von Bord der »Yantian Express« weiter an. Fünf Wochen sollen die Arbeiten noch in Anspruch nehmen.
Wie die Reederei Hapag-Lloyd jetzt in einem Kundenschreiben bestätigte, werden die Bergungsarbeiten im Hafen von Freeport wie geplant fortgesetzt. Dabei geht es um die Container, die bereits als bei dem Feuer beschädigt identifiziert wurden, sowie die Inspektion weiterer Ladungsbereiche.
»Nach den derzeit verfügbaren Informationen gehen wir davon aus, dass dies in etwa fünf Wochen abgeschlossen sein wird«, heißt es seitens Deutschlands größter Linienreederei.
Wie es danach weitergeht, ist derzeit noch unklar. Hapag-Lloyd betonte, dass die restliche, unbeschädigte Ladung nicht am gleichen Ort gelöscht werden kann, da es sich um einen temporären Liegeplatz handelt. Die Reederei bemüht sich um einen alternativen Liegeplatz, auch weil der derzeitige Liegeplatz wohl nicht über genügend Kapazität verfüge. »Alternative Optionen werden derzeit geprüft«, heißt es weiter.
Havarie-grosse
Der Brand auf dem 7.500-TEU-Schiff war am 3. Januar ausgebrochen und konnte mehrere Tage lang nicht unter Kontrolle gebracht werden. Die »Yantian Express« befand sich auf dem Weg von Sri Lanka nach Halifax (Kanada) mitten im Atlantik, rund 650 sm von der Küste entfernt. Zwei Bergungsschlepper hatten Tag um Tag Löschwasser auf den Havaristen gepumpt, um ein Ausbreiten der Flammen zu verhindern und den Brand einzudämmen. Mehr als vier Wochen nach Ausbruch des Feuers hat der Frachter den Hafen von Freeport auf den Bahamas erreicht. Laut dem von der Reederei beauftragten Havariekommissar Richards Hogg Lindley wurden 198 Container als Totalschaden identifiziert – deren Reste werden samt Inhalt verschrottet. Wie berichtet hatte Hapag-Lloyd den Unfall zu einer »Havarie grosse« erklärt. Damit müssen alle Eigentümer des Schiffs und der Ladung für die entstandenen Kosten aufkommen. Nach der Bergung der Container soll das Schiff in die Werft.
