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Geringes Nachfragewachstum im Containerverkehr zwischen Asien und Nordeuropa zwingt die Linienreedereien, nach anderen Trades für ihre großen Schiffe zu suchen.

Die Nachfrage in Nordeuropa nach Containerimporten aus Asien verzeichnete 2018 nach Angaben Drewry nur einen geringen A[ds_preview]nstieg um 1,5%. Das Die Leistung des letzten Jahres reichte aus, um den Handel in Richtung Westen erstmals überreichte zwar aus, um erstmals die Schwelle von 10 Mio. TEU zu übertreffen. Doch das schwächelnde Wachstum hielt die Renditen für die Linienreedereien auf einem niedrigen Niveau.

Der Trend halte schon länger an, schreibt Drewry. Seit 2011 liege die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate im Fahrtgebiet Fernost bei mageren 1,3%, während die Reedereien enorme Investitionen in Ultra Large Container Vessel (ULCVs) von 18.000 TEU und mehr stemmen mussten. Die Aussichten für 2019 sind kaum besser. Im Januar hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine BIP-Prognose für die Eurozone um 0,3 Punkte auf 1,9% korrigiert.

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© Drewry

Angesichts des schwierigen Marktumfeldes mussten die Spediteure bereits im vergangenen Jahr auf der Angebotsseite kreativ werden, um die Auslastung ihrer Schiffe zu sichern und die Frachtraten zu erhöhen. Dazu gehörte die vorübergehende Einstellung von Diensten. In diesem Jahr ist weitere Großtonnage im Zulauf. Rund 460.000 TEU stehen zur Auslieferung an. Die durchschnittliche Größe der eingesetzten Containerschiffe sei im Jahresverlauf 2018 um rund 6% auf 15.000 TEU angestiegen und werde sich weiter erhöhen.

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© Drewry

Um den Druck auf die Frachraten zu dämpfen, werden etliche Großcontainerschiffe in andere Fahrtgebiete verlegt werden müssen. Drewry nennt Routen zwischen Asien und dem Nahen Osten, auf denen Cosco bereits 20.000 TEU-Einheiten einsetzt, oder von Fernost ins Mittelmeer, wie von Maersk im Verbund mit MSC bereits angekündigt.

Howe Robinson war jüngst zu ähnlichen Einschätzungen gekommen. Research-Direktor Paul Dowell prophezeit für dieses Jahr ein Überangebot von rund 352.000 TEU im ULCV-Segment. Mit anderen Worten: Zwanzig Mega-Frachter wären überflüssig, weil es an Ladung fehlt. Bis 2020 könnte der Überhang laut Howe Robinson sogar auf mehr als 400.000 TEU anwachsen.

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© Drewry