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Wegen ausbleibender Zahlungen beendet Bernhard Schulte (BSM) das Management von einem Dutzend Tanker, die Venezuelas Ölkonzern PDVSA gehören.

Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) war nach eigenen Angaben seit 25 Jahren erfolgreich in Venezuela tätig. Zuletzt hatte das Unternehme[ds_preview]n zehn Tanker für den Ölkonzern PDVSA (Petróleos de Venezuela) im Management. Doch nachdem die fälligen Gebühren und auch die Löhnen für die Besatzungen ausgeblieben sind, werden die Schiffe zurückgegeben. Dem Vernehmen nach belaufen sich die ausstehenden Zahlungen auf mittlerweile 15 Mio. $.

»Wir werden unser Engagement Ende März 2019/ Anfang April 2019 einstellen«, bestätigte Nikolaos Kretsis, Managing Director von BSM Cyprus, gegenüber der HANSA. Angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen sei ein funktionierendes Shipmanagement zu einer »fast unmöglichen Aufgabe« geworden, heißt es weiter. Man sei bestrebt, alle Schiffe so schnell wie möglich an die Schifffahrtssparte von PDVSA, PDV Marina, zurückzugeben. Dies sei jedoch angesichts der Lage im Land nicht so einfach.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, fehlt es PDV Marina an Personal, um die Schiffe neu zu besetzen. Gebraucht werden etwa 160 Seeleute. Drei der Tanker, »Rio Arauca«, »Parnaso« und »Icaro«, wurden wegen unbezahlten Rechnungen in Portugal und Curacao bereits festgesetzt. BSM hatte daraufhin die Besatzungen abgezogen.

Venezuela erlebt seit Wochen einen Machtkampf zwischen der Regierung von Nicolás Maduro und Oppositionsführer Juan Guaidó. Die USA haben das ölreiche Land zudem mit Sanktionen belegt. PDVSA hat bereits den »maritimen Notstand« ausgerufen.

Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) hat als eines der weltweit führenden Unternehmen eine Flotte von rund 600 Schiffen im Management. In Venezuela waren es 13 Tanker, die PDVSA gehören, sowie zwei Rohöltanker (VLCC) aus einem Joint Venture von PDVSA und PetroChina.