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Die Flensburger-Schiffbau-Gesellschaft hat ein weiteres RoRo-Schiff an den Auftraggeber Siem übergeben. Die Norweger verchartern den Neubau nach Italien.

Die »Maria Grazia Onorato« wird am kommenden Montag die Werft verlassen. Es ist bereits das sechste Schiff, das die FSG in den[ds_preview] vergangenen drei Jahren an die norwegische Siem-Gruppe abgeliefert hat. Es handelt sich um ein Schwesterschiff der »Alf Pollak«.

Die 210 m lange RoRo-Fähre (11.900 tdw) wird von Siem direkt an die zur italienischen Onorato Armatori-Gruppe gehörende Moby Lines verchartert und wird im Mittelmeer auf den Routen von und nach Sardinien und Sizilien eingesetzt. Sie kann bis zu 310 Sattelanhänger aufnehmen und verfügt über eine Kapazität von 4.076 Lademetern. Die »Alf Pollak« ist seit dem vergangenen Jahr für die Fährreederei Tirrenia im Einsatz.

Probleme seit der »W.B. Yeats«

Die FSG war zuletzt durch die verspätete Ablieferung der Fähre »W.B. Yeats« für Irish Ferries in die Schlagzeilen geraten. Wegen der fälligen Konventionalstrafe konnte die Werft die nötige Bauzeitfinanzierung für weitere Neubauprojekte nicht mehr stemmen. Geschäftsführer Rüdiger Fuchs wurde von Siem-Manager Alex Gregg-Smith abgelöst.

Nachdem lange um einen Krisenplan zur Rettung der Werft gerungen wurde, hatte Anfang Februar der deutsche Risiko-Finanzinvestor Lars Windhorst die Mehrheit (76%) bei der angeschlagenen FSG übernommen. Er stellte zudem 33 Mio. € an frischem Kapital bereit. Siem hatte der Werft im Gegenzug 10 Mio. € an Schulden erlassen, die in neue Anteile umgewandelt werden.

Die traditionsreiche Flensburger Werft war zwar in eine Finanzklemme geraten, hat aber volle Auftragsbücher. Bis Ende 2021 werden insgesamt noch sieben Neubauten im Wert von rund 1 Mrd. € gebaut.

Hauptparameter »Maria Grazia Onorato«

  • Länge: 209,79 m
  • Breite: 26,00 m
  • Tragfähigkeit: 11.900 t
  • Tiefgang: 6,45 m
  • BRZ: 32 887
  • Spurmeter: 4076
  • Hauptmaschine: 2 x MAN 8L48/60CR