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Steigende Tonnagenachfrage im Pazifik treibt die Raten der Großbulker wieder hoch. Auch für Handysize-Frachter war es eine gute Woche.

Die Erzbefrachter im Pazifik haben den Capesize-Markt diese Woche richtig in Gang gebracht. Eine deutlich erhöhte Charteraktivität für Transporte[ds_preview] von Westaustralien nach China sorgte für Aufwind bei den Spotraten.

Das Einnahmenniveau der Großbulker im Zeitcharter-Trip-Geschäft zog im Wochenverlauf kräftig um 50% auf knapp 6.400 $/Tag an. Vor allem in der zweiten Wochenfälfte ging es rasant aufwärts. Als hätte jemand den Hebel umgelegt, schoss die Zahl der Frachtabschlüsse für Eisenerz von den westaustralischen Häfen Dampier und Port Hedland nach Qingdao in Nordchina immer weiter in die Höhe – mit nachdrücklilcher Wirkung auf die Raten.

Auf der entsprechenden Indexroute (C5, Westaustralien-Qingdao) stieg die Benchmark-Rate der Baltic Exchange seit vergangenem Freitag von 4,86 auf 6,19 $/t. Besonders aktiv unter den Bergbaukonzernen war die australische Fortescue Metals Group. Rundreisen für Capesize-Bulker im Pazifik verteuerten sich auf Zeitcharterbasis um mehr als 100% auf rund 8.100 $/Tag. Maklern zufolge ist die Zunahme der Erz-Frachtabschlüsse ex Australien eine direkte Reaktion auf die Lieferausfälle ex Brasilien infolge des Staudammbruchs beim Bergbaukonzern Vale. Der Rückgang bei den Spot-Ladungsvolumina in Brasilien dürfte den Markt noch länger belasten. Dennoch macht sich unter den Marktteilnehmern Optimismus breit, dass die Capesize-Raten nun langsam aus der Talsohle herausfahren.

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Eher unglücklich verlief die Woche für Panamaxe (82.000 tdw) und Supramaxe (58.000 tdw), deren Ertragsniveau bei lahmender Nachfrage um je rund 1% auf 8.876 $/Tag bzw. 8.709 $/Tag nachgab. Für Handysize-Frachter (38.000 tdw) ging es wiederum bei steigender Aktivität in Fernost weiter aufwärts. Ihre Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Business verbesserte sich um 4% auf 8.267 $/Tag. Auf den Index-Routen ab Südostasien und Nordchina wurden Steigerungen von bis zu 10% verzeichnet.

Auch im europäischen Shortsea-Markt für Bulk und Breakbulk stehen die Zeichen wieder auf Erholung. Der European Short Sea Index des Branchendienstes BMTI kletterte auf Wochensicht um 2,2%. Dank nachlassender Tonnage-Verfügbarkeit hätten die jüngsten Frachtabschlüsse auf mehreren Relationen Verbesserungen zwischen 0,25 $/t und 0,5 $/t gebracht, heißt es. Partien von 5.000 t aus der Ostsee würden derzeit zu rund 19 €/t nach Ostengland und zu 24 €/t zu den ARA-Häfen geschlossen, berichtet BMTI .

Einbußen für Tanker

Deutliche Einbußen kassierten die Tanker-Reeder diese Woche am Spotmarkt. Das Einnahmenniveau der VLCC im Spotgeschäft verschlechterte sich von 41.800 $/Tag auf 34.400 $/Tag (Stand 14.03.). Maklern zufolge haben die Exportverschiffungen im US Golf wieder nachgelassen und dem Markt somit den Wind aus den Segeln genommen.

Für Suezmaxe rutschte das Ertragsniveau von 15.200 auf 11.900 $/Tag ab. Während die Raten im Mittelmeer dank einer stabilen Nachfrage für Schweröl in Fernost nur leicht nachgaben, kam der Markt in Westafrika stärker ins Rutschen. Im Aframax-Segment konnten die Reeder ihre Position besser behaupten. Die durchschnittlichen Tageseinnahmen fielen nur leicht auf 14.900 $/Tag. In den einzelnen Fahrtgebieten gab es sehr gegensätzliche Tendenzen. Während die Raten im Mittelmeer fielen, stiegen sie in Nordeuropa deutlich an.

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In der Containerschifffahrt macht sich angesichts der sinkenden Frachtraten auf den Hauptrouten zunehmend Unsicherheit breit. Scheinbar ist das Ladungsaufkommen in Fernost nach Chinesisch Neujahr nicht wie erwartet angestiegen. Dennoch chartern die Linien wieder mehr kleinere Schiffe ein, wie sich an den Fixture-Listen der Makler und den sinkenden Aufliegerzahlen ablesen lässt. Während der New ConTex diese Woche unverändert blieb, legte der Howe Robinson Containership Index um 1.0% zu.

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