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Die NordLB könnte beim geplanten Ausstieg aus der Schiffsfinanzierung ihre »faulen« Kredite bei der AöR der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein parken. Die Entscheidung soll zeitnah fallen.

Die AöR Portfoliomanagement hatte als Auffanggesellschaft der Länder bereits ein größere[ds_preview]s Kreditpaket der damaligen HSH Nordbank übernommen. Nun wird diskutiert, ob dies auch ein Modell für ein NordLB-Portfolio sein könnte. Grundsätzlich seien die beiden Länder dazu bereit, heißt es. Sie wollten allerdings keine Risiken dabei übernehmen.

Die HANSA hatte bereits Anfang Februar darüber berichtet. Jetzt wird es konkret: Erste Gespräche zwischen den Ländern hat es bereits gegeben. »Wir achten dabei aber schon sehr präzise darauf, inwieweit ein solches Engagement für uns wirtschaftlich vorteilhaft wäre«, wird Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert.

Die Zeit drängt. Bereits am 3. April, also in gut zwei Wochen, will die Bankenaufsicht den Kapitalplan und das anvisierte Geschäftsmodell der NordLB prüfen. Bis dahin muss die Landesbank eine Lösung präsentieren. Sie braucht 3,5 Mrd. € an frischem Kapital, das vom Land Niedersachsen und den Sparkassen als Gesellschafter erbracht werden soll. Gleichzeitig sollen Risiken aus der Bilanz getilgt werden.

Das betrifft vor allem die Schiffsfinanzierung. Forderungen im Wert von 7,3 Mrd. € aus dem verbliebenen Gesamtportfolio von 10,8 Mrd. € (September 2018) galten als »notleidend« und sollen laut Ankündigung des Vorstands bis Ende dieses Jahres vollständig abgebaut werden. Ein Kreditpaket von 2,7 Mrd. € wurde bereits an den US-Finanzinvestor Cerberus veräußert. Dieser hat auch Interesse an einem zweiten Paket im Wert von 4 Mrd. € unter dem Namen »Tower Bridge« signalisiert. Mit der AöR gäbe es nun eine Alternative, wie die Kredite ausgelagert und »wertschonende« verwaltet werden könnten. Derzeit würden »technische Details« einer möglichen Übernahme geprüft, heißt es. So könnte sich Niedersachsen an der AöR beteiligen.

Blieben weitere 3,5 Mrd. € an »gesunden« Krediten im Shipping-Portfolio. Auch diese sollen nach Möglichkeit abgestoßen werden. Wie die HANSA erst kürzlich berichtete, soll eine entsprechende Entscheidung bei den Trägern der NordLB längst gefallen sein. Damit wäre ein Komplett-Ausstieg, wie ihn bislang nur die Commerzbank vollziehen will, beschlossen.