Print Friendly, PDF & Email

Angesichts steigender Kraftstoffpreise und TEU-Kapazität nehmen die großen Carrier Anpassungen an ihren Angeboten für die Asien-Nordeuropa-Routen vor. Ab Ende März kommt es zu deutlich längeren durchschnittlichen Transitzeiten.

Weil die Fahrgeschwindigkeiten der Schiffe weiter re[ds_preview]duziert werden erhöht sich die durchschnittliche Laufzeit der Services in dem Korridor. Der Branchendienst Alphaliner spricht von einem neuen Rekordhoch von 11,3 Wochen. Die Dauer der Hin- und Rückfahrt sei von einem Durchschnitt von acht Wochen im Jahr 2007 auf aktuell über elf Wochen vor allem angesichts steigender Bunkerpreise gestiegen. Slowsteaming ist aber nicht der einzige Grund.

Zudem hat der Einsatz größerer Schiffe auf dieser Route zu längeren Hafenaufenthalten geführt. Die durchschnittliche Größe der auf den Asien-Nordeuropa-Trades eingesetzten Schiffe hat sich von 7.000 TEU im Jahr 2007 bis heute mehr als verdoppelt auf über 15.000 TEU.

2M und THE Alliance verlängern, OCEAN-Alliance verkürzt

Die 2M-Carrier Maersk und MSC werden laut Alphaliner die Laufzeit von zwei ihrer sechs Asien-Nordeuropa-Dienste auf 13 Wochen verlängern. Damit werden »AE-5/Albatross« und »AE-10/Silk« zu den längsten Verbindungen auf dieser Strecke. Die erweiterte 91-Tage-Rotationen für beide Dienste beinhaltet geplante Umleitungen für Bunkerstopps im russischen Ostseehafen Kaliningrad, der die Schleifen um insgesamt mehr als vier Tage verlängert. Neben dem Ausbau der beiden 2M-Dienste hat THE Alliance die Rotation seiner »FE5«-Dienstes von neun Wochen auf zehn Wochen verlängert, während HMM die Laufzeit seines eigenständigen »AEX«-Service von zehn auf elf Wochen verlängert hat.

Im Gegensatz dazu wird die OCEAN-Alliance die Rotation ihres »NEU3«-Dienstes von elf auf zehn Wochen verkürzen, während Calls in Shanghai und Ningbo gestrichen werden, so dass die der Transit im Wesentlichen unverändert bleibt. Die OCEAN-Alliance will Alphaliner zufolge außerdem einen neuen »NEU7«-Dienst einführen, der ab dem 1. April die Häfen Shanghai und Ningbo abdeckt. Der neue Dienst soll im Zehn-Wochen-Rhythmus drehen, sodass er die gleichen Transitzeiten wie in der aktuellen Version des »NEU3« beibehalten kann.

Gesamtkapazität legt weiter zu

Die Gesamtkapazität auf der Strecke Asien-Nordeuropa wird ab April um 8,3% auf 300.000 TEU pro Woche steigen, gegenüber 277.000 TEU im Vorjahreszeitraum. Die Kapazitätserweiterung ist nach Alphaliner-Zahlen ungleichmäßig verteilt. So erhöht die OCEAN-Alliance die Gesamtkapazität auf der Strecke um 22%, während THE Alliance nur 5% dazu gibt.

Die Gesamtkapazität von 2M wird indes wohl um -5% sinken, was auf den Einsatz kleinerer Schiffe auf drei seiner bestehenden Rotationen zurückzuführen ist. Alphaliner erwartet, dass HMM die Kapazität seines »AEX«-Dienstes um 23% erhöhen wird, mit 6.300-6.800 TEU-Schiffen, die voraussichtlich die derzeitigen 4.700-5.300-TEU-Schiffe ersetzen.