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Norwegische Pensionsfonds richten ihre Aufmerksamkeit auf indische Schiffsabbruchpraktiken. Dies könnte zu weiteren Investitionsstopps in Reedereien führen.

Letzte Woche kündigte der Ethikrat des norwegischen Ölpensionsfonds (Government Pension Fund Global, Oljefondet) an, dass e[ds_preview]r seine Aufmerksamkeit auf die indischen Schiffsbruchpraktiken richten werde. 2018 hatte der Ethikrat dem Fonds bereits empfohlen, sich von Unternehmen, einschließlich der Containerlinie Evergreen, die ihre schrottreifen Schiffe an Werften in Pakistan und Bangladesch verkaufen. Begründet wurde dies mit der »inakzeptablen Gefahr, dass die Unternehmen zu schweren Umweltschäden und schweren Menschenrechtsverletzungen beitragen«.

KLP, Norwegens größter privater Pensionsfonds, folgte und setzte die gleichen Unternehmen auf die schwarze Liste. Im Januar setzte KLP dann Nordic American Tankers (NAT) nach dem Verkauf von zehn Öltankern zur Verschrottungen auf Stränden in Südasien ebenfalls auf die schwarze Liste. Das auf den Bermudas registrierte Unternehmen, das von Norwegen aus von Herbjørn Hanson kontrolliert wird, wurde zunächst von der KLP konfrontiert und von der norwegischen Presse kritisiert, weil es 2018 acht Schiffe zum Abwracken nach Südasien verkauft hat, was NAT nach Zahlen der NGO Shipbreaking Platform einen Profit von 80 Mio. $ bescherte. Fünf Schiffe landeten laut NGO in Chittagong, Bangladesch, drei in Alang, Indien. Der Verkauf zweier weiterer Schiffen an Werften in Bangladesch, die bereits mit schweren Unfällen in den Schlagzeilen waren, veranlasste KLP dann Anfang des Jahres die NAT auf die Blacklist zu setzen.

»Sicheres Recycling liegt in Verantwortung der Reeder«

»KLPs Ziel ist es, dass kein Schiff an einem Strand landet, an dem unverantwortliche Abwrackpraktiken stattfinden. Es liegt in der Verantwortung der Reeder, zu ermitteln, welche Normen, Routinen und Prozesse sie einhalten müssen, um ein sicheres und verantwortungsvolles Schiffsrecycling zu gewährleisten«, sagte Håvard Gulbrandsen, CEO von KLP.

Die Europäische Kommission hat kürzlich bekannt gegeben, dass zwei indische Werften (Priya Blue Industries Pvt. Ltd, Shree Ram Vessel Scrap Pvt. Ltd), die die Aufnahme in die Europäische Liste der zugelassenen Schiffsrecyclinganlagen beantragt haben, nicht mit der EU-Schiffsrecyclingverordnung übereinstimmen. nach Angaben der NG sind bei den von der Klassifikationsgesellschaft DNV GL durchgeführten Standortinspektionen und technischen Bewertungen mehrere Bereiche identifiziert worden, in denen die Werften die Anforderungen an ein sauberes und sicheres Schiffsrecycling nicht erfüllen.

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