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Ein »neues« Format soll Start-ups und maritime Unternehmen besser zusammenbringen. Es stößt durchaus auf Interesse. Cargotec, Inmarsat und Wärtsilä haben sich Partner ausgesucht.

Kritiker bemängeln, dass sich die Branche insgesamt noch schwer tut, mit Start-ups zusammenzukommen. Die Macher vom Dienstleister Rainmaking Ltd wollen das ändern, sie hatten jüngst in Hamburg das Kooperationsprogramm »Trade & Transport Impact« (T&TI) gegründet. Vor wenigen Tagen fanden in der Hansestadt die ersten »Selection Days« statt, die HANSA war dabei. Macher, Partner und Teilnehmer werteten das Format als Erfolg. Partner waren in diesem Fall die Konzerne Inmarsat, Cargotec und Wärtsilä.

Ihnen stellten sich an drei Tagen 14 Start-ups vor. Zentrales Element des Formats ist, dass es sich nicht um Start-up-»Pitches« der herkömmlichen Art handelt. Es geht um konkretes Geschäft, mit Technologien von etablierten Jungunternehmen. Die maritime Industrie ist in den Augen von Nicklas Viby Fursund, Partner bei Rainmaking, durchaus nicht in Gänze so konservativ, wie sie bei manchen den Ruf hat.

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Foto: Pixabay

Das schlimmste, was man tun könne, ist nicht zu verstehen, wo man steht und was man tun kann und dann die falsche Wahl zu treffen. Seine Beobachtung: Es gibt einen Start-up-Hype. Den sogenannten »Accelerator« oder »Start-up-Bootcamps« hält er in diesem Sinne für zum Teil überholt. »Sie sind gut für Start-Ups im Frühstadium. Auch wenn es erfrischend und inspirierend ist, es fehlt aber das fertige Produkt. Dafür haben wir den Accelerator weiterentwickelt, das ist unser T&TI.« Ein wichtiger Faktor sei dabei die umfangreiche Vorauswahl, in diesem Fall von 14 aus über 600 »Bewerbern«.

Die Faustformel in der Start-up-branche lautet, 9 von 10 Projekten scheitern. 10% haben eine Chance, und die bekommen sie beim T&TI. Die Auswahl der Partner dauert drei Tage, nicht drei Monate. Nach sechs Wochen trifft man sich wieder, um gegebenenfalls einen Kooperationsvertrag zu unterzeichnen.

Die »right matches«

Gefunden haben sich schließlich einige »Paare«, nachdem sich die Konzerne in Präsentationen und Einzelgesprächen überzeugen ließen, den nächsten Schritt zu gehen.

  • Von der Cargotec-Gruppe wurden gewählt:
    • Arundo Analytics (Konnektivität in »abgelegenen« Umgebungen), Cogniac (Wartungs-Planung), Predictronics (Prognose-Tool) für Kalmar
    • Loginno (Smart Container) für Navis
    • Arundo Analytics, Intelligent Cargo Systems (Umschlag-Prognosen), Geollect (geostrategische Risikoanalyse), NauticAI (Monitoring mit künstlicher Intelligenz) für MacGregor
  • Bei Inmarsat waren es: ScanReach (Konnektivität in »Stahl-Umgebung«), Arviem (Cargo-Tracking, Risikoanalyse und Zwischenfinanzierung), Arundo Analytics, Geollect, Geospock (Big-Data-Analyse-Plattform in der Cloud)
  • Wärtsilä entschied sich für ScanReach, Cogniac, Geollect, Sentetic (Condition monitoring und Machine Learning), Geospock

 


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Erfahren Sie mehr über das innovative Format und die spezifische Herangehensweise für Start-ups in der maritimen Branche demnächst in der HANSA. Wir haben mit den Machern von Rainmaking sowie den Partnern Inmarsat, Cargotec, MacGregor und Kalmar gesprochen.