RSA, Versicherung, Hamburg
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Die Konsolidierung in der Schiffs- und Transportversicherung schlägt nun auf den deutschen Markt durch: So wird die britische RSA Insurance Group ihre Standorte in Hamburg und Köln schließen.

Die 13 Mitarbeiter an beiden Standorten seien bereits im Februar darüber informiert word[ds_preview]en, heißt es bei RSA. Seit 1. März wird kein neues Geschäft mehr gezeichnet, lediglich die bestehenden Policen würden noch weiter bedient, erklärte eine Sprecherin des Konzerns in London gegenüber der HANSA.

Im Seeplatzgeschäft war RSA Insurance hierzulande eine feste Größe. Die Gesellschaft hatte sich auf den Abschluss von See- und Binnenkasko, Warentransport und Verkehrshaftung konzentriert und ist bislang noch Mitglied des Vereins Hanseatischer Transportversicherer (VHT), der die Schadensbearbeitung für das Seekasko-Segment im deutschen Markt bündelt.

Der Rückzug aus Deutschland sei Teil der Neuausrichtung des Geschäftssegments »UK & International«, das 2018 wieder mit einem Verlust abgeschlossen hatte. Die Firma will mittelfristig den Turnaround schaffen und die kombinierte Schaden-Kosten-Quote (Schäden und operative Kosten im Verhältnis zu Prämien) in dem Segment von zuletzt 101,4% auf unter 94% absenken.

Laut dem jüngsten Geschäftsbericht entfielen 12% der Nettoprämieneinnahmen der RSA-Sparte Uk & International von zusammen 3,1 Mrd. £ auf die Transportversicherung. Das Segment gilt wegen des niedrigen Prämienniveaus für viele Versicherer als stark defizitär. Dies hat dazu geführt, dass seit dem vergangenem Jahr ein Dutzend Lloyd’s-Syndikate ihre Aktivitäten im Marine-Bereich zurückgefahren haben.

Wie der RSA-Vorstand bei der Vorstellung der jüngsten Finanzkennzahlen Ende Februar erläuterte, hat das Unternehmen im Londoner Markt bereits Geschäfte mit einem Nettoprämienvolumen von zusammen rund 150 Mio. £ abgestoßen, um die Ertragslage zu verbessern – darunter diverse Engagements im Transportbereich. Durch Einschnitte in den europäischen Niederlassungen seien noch einmal 25 Mio. £ an Prämieneinnahmen entfallen. Bereits vor gut einem Jahr hatte RSA Insurance den Rückzug aus der P&I-/Schiffshaftpflichtversicherung eingeleitet – mit dem Verkauf der Zeichnungsagentur Lodestar an die US-amerikanische Ryan Specialty Group.