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In Rotterdam hat das Containerschiff »CMA CGM White Shark« erfolgreich nachhaltigen Biokraftstoff, hergestellt aus gebrauchtem Speiseöl und Holzresten, getankt. 

Das ganze ist ein Pilotprojekt[ds_preview] der Reederei in Kooperation mit dem Großkunden IKEA, dem Hafen Rotterdam und dem GoodShipping Program und war vor zwei Wochen angekündigt worden. Die Ergebnisse des Versuchs sollen dem maritimen Sektor einen »wichtigen Beweis für die Skalierbarkeit, Nachhaltigkeit und technische Konformität von nachhaltigem marinem Biokraftstoff« liefern, heißt es.

Betankt wurde nun mit der »CMA CGM White Shark« ein Schiff mit 5.095 TEU Kapazität. IKEA will damit den eigenen ökologischen Fußabdruck in der Transportkette verkleinern. Die Mehrkosten pro TEU zahlt nach Informationen der HANSA der schwedische Möbelhersteller, der jährlich mehrere tausend TEU über Rotterdam verschifft.

Einsatz ohne Motormodifikation

Der nachhaltige marine Biokraftstofföl wurde von GoodFuels entwickelt. Drei Jahre lang sei es intensiven Tests mit Herstellern von Schiffsmotoren unterzogen worden. Das Bioöl werde vollständig aus Holzresten und Altölprodukten gewonnen. Man geht von einer CO2-Reduktion von 80-90% im Vergleich zu fossilen Äquivalenten aus. Zudem würden die Emissionen von Schwefeloxid (SOx) »praktisch eliminiert« – und das alles ohne jegliche Notwendigkeit von Motormodifikationen.

Durch die Zusammenarbeit wollen IKEA Transport & Logistics Services, CMA CGM und das GoodShipping-Programm mit Unterstützung des Hafend Rotterdame »die Skalierbarkeit, Nachhaltigkeit und technische Konformität« von nachhaltigem marinem Biokraftstoff demonstrieren und damit die »weitere Entwicklung realistischer Optionen zur Eindämmung der Treibhausgas- und Schwefeloxidemissionen der Schifffahrt vorantreiben«.

Ab 2020 müsen Schiffsbetreiber auf schwefelarme Kraftstoffe umstellen. Dazu kommen die weiteren Klimaziele der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) für Treibhausgase. Bis 2013 soll die Menge an CO2-Emissionen pro Verkehrseinheit um mindestens 40% und bis 2050 um 70% reduziert werden.

Kraftstoff zu 100% aus Abfällen

Laut GoodFuels sind die nachhaltigen Marinebiokraftstoffe als so genannte »drop-in«-Lösung funktional gleichwertig mit Schiffskraftstoffen aus Erdöl. Es sind demnach keine Änderungen am Motor oder an der Kraftstoffinfrastruktur erforderlich.
Die Schiffskraftstoffe von GoodFuels erfüllten die strengsten Nachhaltigkeitskriterien, basierend auf dem Roundtable of Sustainable Biomaterials (RSB.org) und überprüft durch den unabhängige Nachhaltigkeitsrat von GoodFuels, bestehtendaus führenden NGOs und Wissenschaftlern. Die Kraftstoffe von GoodFuels basieren zu 100% auf Abfällen und Rückständen.

Zur Anwendung kommt gebrauchtes Speiseöl, das nicht für den menschlichen oder tierischen Gebrauch geeignet ist. Die Holzreste kommen aus der Papier- und Zellstoffproduktion. GoodFuels bezieht diese nach eigenen Angeben ausschließlich aus nachhaltig genutzten Wäldern in Europa.