Der Flüssiggutumschlag bewegte sich seitwärts (Foto: Port of Antwerp)
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Mit der Zusammenführung verschiedener Akteure im Hafengebiet zur nachhaltigen Produktion von Methanol macht der Hafen Antwerpen den nächsten Schritt beim Übergang zu alternativen Energiequellen und einem CO2-neutralen Hafen. Das Pilotprojekt zielt auf die Produktion von 4.000 bis [ds_preview]8.000 t nachhaltigen Methanols pro Jahr.

Angesichts der starken Chemieindustrie im Hafengebiet ist dieser Stoff laut Port of Antwerp für den täglichen Betrieb des Hafens unerlässlich. Methanol sei der Ausgangspunkt für verschiedenste chemische Prozesse, die von den Industrieunternehmen im Hafen täglich angewendet würden. Rund 300.000 t Methanol verbraucht der Hafen Antwerpen jährlich für chemische Prozesse sowie die Kraftstoffproduktion: von Dämmplatten bis hin zu Treibstoffadditiven.

Port of Antwerp Methanol Infografik
Quelle: Port of Antwerp

Gegenwärtig wird Methanol jedoch aus fossilen Quellen gewonnen, die irgendwann erschöpft sein werden. Durch die Unterstützung bei der Einführung eines neuen Produktionsprozesses unternimmt der Hafenbetrieb nun Schritte, um den Betrieb nachhaltiger zu gestalten.

»In der Praxis werden wir Methanol aus CO2-Abfällen und nachhaltig erzeugtem Wasserstoff produzieren«, erklärt Didier Van Osselaer, Projektleiter im Hafen Antwerpen. Die »CO2-Abfälle« werden durch einen neuen Prozess namens Carbon Capture and Utilisation (CCU) gesammelt, bei dem zumindest ein Teil der CO2-Emissionen zurückgeführt wird. Dieses CO2 wird dann in einer neuen Elektrolyseanlage mit Wasserstoff kombiniert, der nachhaltig und mit »grüner« Energie erzeugt wird. Diese beiden Prozesse – CCU und Elektrolyse – bilden zusammen die Grundlage für die Herstellung nachhaltigen Methanols.

Energieunternehmen an Bord

Auf diese Weise will der Hafen Antwerpen pro Tonne erzeugten Methanols eine Tonne CO2-Emissionen, wenn nicht gar die doppelte Menge, vermeiden. Methanol könne auch in Zukunft als eigenständiger nachhaltiger Kraftstoff mit minimalen Schadstoffemissionen zum Antrieb von Schleppern oder auch im Straßenverkehr eingesetzt werden, heißt es. Tatsächlich plant der Hafen Antwerpen, in naher Zukunft einen ersten methanolbetriebenen Schlepper in Betrieb zu nehmen.

Um die Ziele zu erreichen, bringt der Hafen verschiedene Experten zusammen. ENGIE, Oiltanking, Indaver, Vlaamse Milieuholding (VMH) und Helm-Proman unterstützen das Projekt und auch mehrere wissenschaftliche Institute haben sich bereits dazu entschlossen.