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Jeder dritte Schadenfall in der internationalen Schifffahrt ist auf Maschinenausfälle zurückzuführen. Mit einer Schadensumme von etwa 1 Mrd. € betrifft das 12% aller Versicherungsfälle. Das ist Platz 3 nach »Schiffbruch/Kollision« und »Feuer/Explosion«.

Diese Zahlen hat jetzt der[ds_preview] Schiffsversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes »Viking Sky« veröffentlicht. Laut dem jüngsten »Safety And Shipping Review« waren 8.532 der insgesamt knapp 26.000 untersuchten Schiffsunglücke zwischen 2008 und 2017 auf Maschinenschäden oder -ausfälle zurückzuführen. Maschinenbruch ist demnach sogar die häufigste Ursache für Schiffsunfälle in den letzten zehn Jahren, noch vor »Kollision« (3.787 Vorfälle) oder »Auf Grund/Strandung« (3.740).

Schiffsverluste seien dagegen in den letzten zehn Jahren um mehr als ein Drittel (38%) zurückgegangen, was auf ein verbessertes Schiffsdesign, neue Technologie und Fortschritte im Bereich Risikomanagement und Sicherheit zurückzuführen ist.

Risikoreiche Gewässer vor Norwegen

Mit 101 gemeldeten Vorfällen rangierten isländische und norwegische Gewässer im Jahr 2017 auf dem 10. Platz der Gefahrengebiete weltweit. Das war ein Anstieg um 23% gegenüber dem Jahr zuvor. Mit 1.060 gemeldeten Vorfällen in den zurückliegenden zehn Jahren rangierte die Region auf dem 7. Platz der risikoreichsten Gewässer weltweit.

Auf Fähren und Kreuzfahrtschiffe hatte es 2017 insgesamt 375 Schiffsunfälle gegeben. Zwischen 2008 und 2017 waren es insgesamt 3.513 Ereignisse. Damit rangieren Passagierschiffe in der Schadenstatistik auf Platz 3 unter allen Schiffstypen.

Kosten steigen mit Schiffsgröße

Da Schiffe über alle Segmente hinweg an Größe zunehmen, sind auch die Kosten für die Gesamtschäden überproportional gestiegen. Dies relativiere Verbesserungen bei Sicherheit und Risikomanagement. Während also die Häufigkeit der Verluste stetig zurückgeht, sind die Kosten pro Vorfall jedoch gestiegen. Dies liege zum einen an der weitaus größeren Risikokonzentration an Bord, zum anderen an den steigenden Kosten durch die Krisenreaktion auf Brände, Kollisionen, Strandungen oder Maschinenausfälle.