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Die französische Linienreederei baut ihre Flotte weiter aus. In China werden weitere zehn Containerschiffe bestellt – je zur Hälfte mit LNG-Antriebssystem und mit Scrubbern.

Anlässlich des Staatsbesuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Frankreich haben CMA CGM und die C[ds_preview]hina State Shipbuilding Corporation (CSSC) einen Auftrag über zehn neue Containerschiffe unterzeichnet. Fünf der Schiffe sollen mit LNG-Antrieb und fünf mit Scrubbern ausgestattet werden. Beide Staatspräsidenten, Emmanuel Macron für Frankreich und Xi Jinpeng für China, waren bei der Vertragsunterzeichnung durch Rodolphe Saadé, CEO von CMA CGM, und CSSC-Chairman Lei Fanpei zugegen.

Strategische Kooperation mit CSSC

»Durch diese strategische Partnerschaft verstärken wir unsere Anstrengungen zur Entwicklung immer effizienterer und umweltfreundlicherer Schiffe«, kommentierte Saadé. Der Reederei-Chef und Lei Fanpei unterzeichneten zudem ein Kooperationsabkommen zur Entwicklung effizienterer und umweltfreundlicherer Schiffe.

Die zehn neuen Containerschiffe werden über eine Kapazität von jeweils 15.000 TEU verfügen. Die 366 m langen Frachter sollen ab 2021 ältere Einheiten in der Flotte der Franzosen ersetzen und sind für den Liniendienst Asien–Mittelmeer bestimmt.

Die Hälfte aller von CMA CGM georderten Neubauten wird damit künftig mit Erdgas als Kraftstoff betrieben. Die Reederei mit Sitz in Marseille hatte im November 2017 bereits neun 22.000-TEU-Schiffe mit LNG-Antrieb bestellt. Die fünf Frachter, die Hybrid-Scrubber erhalten werden, können dagegen weiter mit Schweröl (HFO) betrieben werden. Dank der  Abgasreinigungsanlagen, die sowohl im offenen als auch im geschlossenen System gefahren werden können, können die Emissionen an CO2, Schwefel, Feinstaub und Stickoxiden jedoch deutlich reduziert werden.

Linien, Container, CMA CGM
© HANSA

CMA CGM ist derzeit mit 512 Schiffen (126 eigenen) und einer Gesamtkapazität von knapp 2,65 Mio. TEU die Nr. 4 in der globalen Linien-Containerschifffahrt hinter Maersk (Dänemark), MSC (Schweiz) und Cosco (China). Die Franzosen hatten allerdings – auch ohne die jetzt bestellten Neubauten – mit weiteren gut 300.000 TEU eines der größten Orderbücher. Mehr haben nur Evergreen (Taiwan, +417.000 TEU), MSC (+405.00 TEU) und HMM (Korea, +396.000 TEU). Ohne weitere Aktivitäten von Cosco (+166.000 TEU) könnte CMA CGM an den Chinesen vorbei auf Platz 3 vorrücken.

Zum Vergleich: Die deutsche Hapag-Lloyd rangiert bei derzeit 1.67 Mio. TEU auf Platz 5 und keinerlei Neubauten bestellt. Branchenprimus Maersk hatte jüngst mit dem letzten Triple-E-Schiff die Bestellungen von Großcontainerschiffen abgeschlossen und verfügt über ein relativ »bescheidenes« Orderbuch von 50.000 TEU. Allerdings hatten die Dänen erst vor wenigen Tagen etliche Feederschiffe in Auftrag gegeben.