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Während Börsengänge in der globalen Schifffahrtsbranche in den letzten Jahren rar waren, sind Zweitplatzierungen nach wie vor ein wichtiges Finanzierungsinstrument. Langsam könnte sich das Blatt aber 2019 wieder wenden.

Trotz dem geringen Interesse an Schiffs-IPOs in den USA in d[ds_preview]en letzten Jahren beschaffen sich börsennotierte Reedereien weiterhin Geld durch sekundäre/zusätzliche Emissionen und Anleihenemissionen im US-Markt, wobei Oslo als bevorzugte Plattform für Reedereien zur Eigenkapitalbeschaffung auftritt, zeigt ein aktueller Bericht von Drewry Maritime Financial Research.

Die Nachfrage der Investoren nach Börsengängen im Schifffahrtssektor ist nach wie vor schwach, da die Erträge negativ oder bestenfalls unterdurchschnittlich geblieben sind, Goodbulk und Navios Containers wurden 2018 Opfer dieser Entwicklung. Der Börsengang von Goodbulk sei zum Teil fehlgeschlagen, weil Star Bulk Carriers und Genco Shipping and Trading – beide mit Unterstützung von Oaktree Capital Management – kurz vor dem geplanten Start von GoodBulk eine Sekundärplatzierung abgeschlossen hätten, so Drewry. Angesichts des Scheiterns dieses IPO-Versuchs zog Navios Containers seinen IPO im September 2018 zurück und suchte eine direkte Notierung an der Nasdaq.

5,5 Mrd. $ ohne größeres Listing

Seit dem Börsengang von Gener8 Maritime im Jahr 2015, der zu einem Brutto-Erlös von 210 Mio. $ führte, ist auf dem US-Markt kein größeres Listing aus dem Schifffahrtssektor zu verzeichnen. Dennoch haben Reedereien in den USA in den letzten drei Jahren laut des Drewry-Berichts durch sekundäre und zusätzliche Aktienemissionen 5,5 Mrd. $ eingesammelt.

»Die Aktienmärkte auf der ganzen Welt blieben im zweiten Halbjahr ’18 aufgrund globaler geopolitischer Fragen rund um den Handelskrieg zwischen China und den USA, des globalen Rohölangebots, der Möglichkeit eines ›No Deal‹-Brexit und des teilweisen Shut-down der US-Regierung weiterhin negativ betroffen«, sagt Kanikka Sachdeva, Equity Research Analyst bei Drewry Maritime Financial Research.

»Da sich die finanzielle Performance der Reedereien allmählich verbessert, sollte unserer Meinung nach die Sorge der Anleger in Bezug auf negative Renditen und unregelmäßige Dividendenzahlungen angegangen werden. Ebenso erwarten wir, dass weltweit über das zweite Halbjahr 2019 hinaus mehr Schifffahrts-IPOs sehen werden«, fügt Sachdeva hinzu.