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Experten haben die Ursache für die Havarie des Kreuzfahrtschiffes »Viking Sky« ermittelt. Demnach führte ein zu niedriger Öldruck zum Ausfall aller vier Schiffsmotoren.

Auf dem Kreuzfahrtschiff »Viking Sky« waren vor Kristiansund in den als gefährlich geltenden Gewässern der Hust[ds_preview]advika am vergangenen Sonnabend alle vier MAN-Schiffsmotoren ausgefallen. Antriebslos trieb das Schiff auf die Köste zu, bevor es der Mannschaft gelang, einen Notanker zu werfen. An Bord spielten sich chaotische Szenen ab. Rettungskräfte konnten nur rund 500 der 900 Passagiere mit Hubschraubern in Sicherheit bringen.

Viking SkyDie restlichen Passagiere und Besatzungsmitglieder erreichten am Sonntagnachmittag den Hafen der Kleinstadt Molde, nachdem die Crew drei der vier Motoren wieder in Betrieb genommen hatte. Vorsorglich begleiteten Schlepper das Schiff bis in den Hafen.

Ein zu niedriger Öldruck hatte den Maschinenausfall verursacht, teilte jetzt die norwegische Seefahrtsbehörde Sjøfartsdirektoratet mit. Der Schmierölstand in den Tanks habe zwar innerhalb der vorgeschriebenen Grenzen gelegen, sei aber nahe dem erlaubten Tiefststand gewesen, teilte Lars Alvestad, Direktor bei Sjøfartsdirektoratet, in Haugesund mit.

Auch der schwere Seegang hat vermutlich eine Rolle gespielt. Bei bis zu 8 m hohen Wellen sei das Schiff so stark bewegt worden, dass die Schmierölpumpen versagt hätten. Das habe einen Alarm wegen zu niedrigen Öldrucks ausgelöst, was kurz darauf zur automatischen Abschaltung der Motoren geführt habe.

Reparatur in Kristiansund

Die »Viking Sky« ist jetzt auf dem Weg in eine Werft in Kristiansund und soll dort repariert werden. Durch die heftigen Bewegungen waren auch Scheiben, Deckenverkleidungen und Mobiliar an Bord zu Bruch gegangen. Die Reederei Viking Cruises kündigte an, auf allen ihren Schiffen die Ölsysteme überprüfen zu lassen und Vorkehrungen zu treffen, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederhole. Die »Viking Sky« soll schon im April wieder auf Kreuzfahrt gehen. Die jetzt anstehende Reise wurde abgesagt.

Sjøfartsdirektoratet hat zudem einen Bericht zur Versorgung der Motoren und anderer kritischer Systeme mit Schmieröl bei extremen Witterungsbedingungen erstellt. Dies sei in Zusammenarbeit mit dem Motorenhersteller MAN erfolgt und soll künftig als Teil der Risikobewertung in das Sicherheitsmanagementsystem aufgenommen werden.