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Der belgische Hafen Zeebrugge will die befürchteten Auswirkungen vom »Brexit« auf den Warenfluss minimieren und hat dafür mit Partnern neue Plattform-Lösungen aufgesetzt.

Trotz zusätzlichen Zollformalitäten sollen der Mehraufwand in Grenzen gehalten werden, teilte der Hafen heute mit.

Die Entwicklung der RX/SeaPort-Datenaustauschplattform ist eine Initiative der Hafenbehörde Zeebrugge und der APZI, der »Association of Port of Zeebrugge Interests«. Es ist eine Plattform, die eine digitale Verbindung zwischen allen Gliedern der Logistikkette bieten soll. »Nach dem 29. März sorgt die Plattform für eine Minimierung der Brexit-Auswirkungen, indem sie die betriebliche Effizienz verbessert und mehr Transparenz in der Logistikkette schafft«, sagte Wim Fossaert, kaufmännischer Leiter bei RX/SeaPort.

An important sector for Zeebrugge is the car handling.
Foto: Port of Zeebrugge

Der Hafen von Zeebrugge betrachtet sich selbst als ein wichtiges Zentrum für den britischen Vertrieb in Nordwesteuropa. Jede Woche verbinden den Angaben zufolge mehr als 70 regelmäßige Schifffahrtsdienste Zeebrugge mit den britischen Regionen. »RX/SeaPort garantiert eine Lösung für Güter, die schnell und effizient von und nach Großbritannien verschifft werden. Der Fähr- und Kurzstreckenverkehr wird nach dem Brexit neue Zollvorschriften erleben. Wenn diese digital und effizient abgewickelt werden, vermeiden wir Probleme«, sagte Hafenchef Joachim Coens.

Eines der Instrument ist »Wizard«: Jede Phase des Import- und Exportflusses soll aufgezeigt werden: Buchung & Voranmeldung, Zollerklärung, Richtlinien und Verfahren für Abflug und Ankunft im Terminal. Das zweite Modul ist E-Desk Ferry, ein digitales System entwickelt, das sich insbesondere auf den Fährverkehr konzentriert. Über das System informieren Absender und Spediteure den Terminalbetreiber über die Ankunft ihrer Ladung. Die Meldung enthält die Art des Dokuments, die Zollstelle, die MRN-Nummer, das Terminal und die Buchungsreferenz. »Diese Daten sind für den Terminalbetreiber jederzeit verfügbar, was digitale Transparenz schafft und Wartezeiten an den Terminals verhindert. Im Falle der Einfuhr werden die Nutzer den Terminalbetreiber über den Zollstatus der Ladung mit den entsprechenden Zolldokumentnummern (MRN) informieren. Auf der Grundlage dieser Informationen kann die Ladung für den Transport freigegeben werden.
Der Kurzstreckenverkehr kann auf die bestehenden Systeme E-Desk Container und E-Desk Roro zurückgreifen«, heißt es.