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Offshore-Windenergie gewinnt auch in den USA an Bedeutung. Doch man ist auf Unterstützung angewiesen. Europäisches Know-how wird für Schiffe und Konzepte gebraucht. Auch die deutsch-norwegische Kooperation Kongstein wird in Übersee aktiv

Die in Florida ansässige Aeolus Energy hat Ulstein mit der Entwicklung des ersten Jones Act konformen Offshore-Wind Service Operations[ds_preview] Vessel (SOV) beauftragt. Basierend auf dem bewährten SX195-Design von Ulstein wird eine kundenspezifische Version entwickelt, die den besonderen Anforderungen von Aeolus Energy und der US-Küstenwache entspricht.

Die 2012 gegründete Aeolus Energy Group erbringt technische Dienstleistungen und Wartungsdienstleistungen für die Wind-, Solar- und Offshore-Industrie. Der Auftrag markiert die Erstinvestition von Aeolus in eine Flotte von Schiffen – darunter Kabelleger, Crew- und Hotelschiffe – die alle auf US-Werften gebaut werden.

Es ist außerdem Ulsteins Eintritt in den US-Offshore-Windenergiemarkt. Die norwegischen Schiffbauer habe man aufgrund ihrer Erfolgsbilanz bei Konstruktion und Bau von Offshore-Schiffen und SOVs ausgewählt, erklärt Elia Golfin, CEO von Aeolus Energy. »Zusammen mit Ulstein werden wir eine moderne Flotte entwickeln, die amerikanische Schiffbauindustrie stärken und in der Offshore-Windindustrie die Grenzen der Jones Act-konformen Schiffe überschreiten.« Das Projekt beginnt mit der Anpassung des SX195-Designs, um es für den Betrieb in US-Offshore-Windparks zu optimieren, einschließlich der Rumpfform X-Bow und X-Stern.

Neues Versorger-Konzept

Währenddessen wollen das deutsch-norwegische Unternehmen Kongstein und die in den USA ansässige Green Shipping Line gemeinsam ein neues Konzept für Offshore-Versorger vorantreiben. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde schon unterzeichnet. Gemeinsam will man eine komplette Offshore-Windpark-Versorgungslösung in den Vereinigten Staaten anbieten, die Beratungsleistungen, einen Shuttle-Service gemäß U.S. Jones Act sowie Entwicklungsmöglichkeiten in mehreren US-Häfen umfasst.

GSL selbst hat Entwürfe für in den USA gefertigte Feeder in der Schublade, deren Bau bei Moran Iron Works in Onaway, Michigan, vorgesehen ist. Diese Jones-Act-konformen Schiffe sollen einen wirtschaftlichen Transport von amerikanischen Häfen zu den Windparks ermöglichen. Bei dem Design handelt es sich um Schiffe, die von CIG in Holland entwickelt wurden und in Europa in Fahrt sind. Sie wurden von GSL konstruktiv und regulatorisch auf die besonderen amerikanischen Erfordernisse (Jones Act) angepasst. GSL besitzt den Angaben zufolge alle benötigten Zertifikate für den Küstenverkehr vor den amerikanischen Küsten. Die Partner sehen das Design als Basis – man sei in der Lage, auf spezifische Erfordernisse der Kunden einzugehen und auch die Schiffe anzupassen.

»Wir sind stolz darauf, norwegischen Einfallsreichtum und deutsche Effizienz bei der Errichtung und dem Betrieb von Offshore-Windparks in Amerika zu bieten«, sagte Thorsten Schütt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kongstein AS.

Das Grundprinzip sieht vor, dass ein europäisches Errichterschiff vor der US-Küste die Installation vornimmt. Das benötigte Material wird mit den GSL-Shuttle-Schiffen von den Häfen der Ostküste im kontinuierlichen Umlaufverfahren angeliefert und auf See umgeladen. Dazu seien die Shuttles mit DP 2 und einer im Vergleich zu einer Tug/Barge- Kombination hohen Geschwindigkeit (12kn) ausgestattet.