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In Oslo ist das Norwegian Forum for Marine Minerals (NMM) gegründet worden. Die bereits bestehende deutsche DeepSea Mining Alliance (DSMA) wird mit den Norwegern zusammenarbeiten.

Mit deutlicher Unterstützung der norwegischen Regierung will das NMM den Einstieg in den Meeresbergb[ds_preview]au in nationalen und internationalen Gewässern vorbereiten. Mitglieder sind Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Bergbau, Meerestechnik, Umweltschutz und Meeresforschung aus Norwegen und aus Drittländern.

Mittelfristige Ziele sind Exploration und Gewinnung von Metallen vorzugsweise in der großen 200 Seemeilen breiten Wirtschaftszone Norwegens im Atlantik und im Nordmeer. Die norwegische Offshoreindustrie hat hier neue Märkte erkannt und will ihre Erfahrungen aus der Öl- und Gasförderung einbringen. Konkret geht es um wichtige Metalle wie Nickel, Kobalt, Kupfer oder Lithium vom Meeresboden, die für alle Zukunftsindustrien insbesondere der Elektrofahrzeuge (Batterien), der erneuerbaren Energien, der Unterhaltungselektronik, des 3-D Drucks und der Elektronik immer wichtiger und teurer werden.

Tiefseebergbau, Kupfer, Sulfid
Kupfer- und goldreiche Massivsulfidanreicherungen aus dem deutschen Lizenzgebiet im Indischen Ozean. Auch in den norwegischen Küstengewässern gibt es umfangreiche Vorkommen von kupfer- und zinkreichen Massivsulfiden. (Foto: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Hannover)

Das norwegische Ministerium für Erdöl und Energie bereitet derzeit ein neues Gesetz über Bodenschätze in der ausschließlichen Wirtschaftszone von Norwegen vor. Das norwegische Parlament wird das neue Gesetz wahrscheinlich im Herbst 2019 verabschieden. Bei der Gründung berichtete Rikard Gaarder Knutsen, Staatssekretär zuständigen Ministerium für Erdöl und Energie über die aktuellne Aktivitäten. Nach Darstellung von Knutsen gibt es vor der Küste von Norwegen interessante Vorkommen von Massivsulfiden und polymetallischen Krusten.

Sissel Eriksen, Vizepräsidentin für Erkundung in der norwegischen Erdöldirektion (Norwegian Petroleum Directorate) informierte über Erkundungen von Vorkommen von Massivsulfiden mit substanziellen Metallgehalten vor allem für Zink, Kupfer und Kobalt.

Deutsch-norwegische Technologieentwicklung geplant

Die deutsche DeepSea Mining Alliance (DSMA), ein Verein mit 29 Mitgliedern und mit Sitz in Hamburg, war als Gast eingeladen. Deutschland verfügt im Unterschied zu Norwegen bereits über zwei Lizenzen für die Erforschung von Manganknollen und Massivsulfiden im Pazifischen und im Indischen Ozean sowie über umfangreiche Erfahrungen für die Aufsuchung und den erforderlichen Umweltschutz in tieferen Meereszonen.

Mit Zustimmung der International Seabed Authority stehen erste Tests von Komponenten zur Rohstoffgewinnung bevor. Aus der nun möglichen Zusammenarbeit mit norwegischen Partnern sollen sich weitere Projekte bei der Entwicklung neuer Technologien für den umweltverträglichen Meeresbergbau ergeben.

Regierungs- und Industrievertreter beider Länder hatten sich bereits 2017 zu dem Thema ausgetauscht und eine Kooperation vereinbart.