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Deutsche Bank und Commerzbank verhandeln offiziell über einen möglichen Zusammenschluss. In der Schiffsfinanzierung dürfte dies kaum Auswirkungen haben.

Zwei deutsche Großbanken könnten fusionieren. Deutsche Bank und Commerzbank bestätigten am Wochenende die Aufnahme »ergebnisoff[ds_preview]ener Gespräche«. Am Ende könnte die Übernahme der Commerzbank durch die Deutsche Bank stehen.

Viele Details sind noch offen, zum Beispiel, wie die Deutsche Bank eine solche Übernahme finanzieren würde. Sie selbst ist derzeit mit 6 Mrd. € bewertet, die Commerzbank mit 9 Mrd. €. Hinter den Gespräche steht auch Finanzminister Olaf Scholz, der für den Bund als Anteilseigner der Commerzbank (15%) gern ein nationales Schwergewicht im Bankensektor sehen würde. Gemessen an der Bilanzsumme von knapp 2 Bill. € entstünde eines der größten Finanzinstitute Europas. Ein Zusammengehen würde aber auch vermutlich Tausende von Arbeitsplätzen kosten, warnen die Kritiker.

In der Schiffsfinanzierung spielen die beiden Großinstitute keine große Rolle mehr. Die Commerzbank, mit rund 23 Mrd. € im Portfolio 2009 noch die Nr. 2 weltweit hinter der HSH Nordbank, hatte 2012 den Ausstieg aus diesem Geschäftssegment angekündigt und seither konsequent umgesetzt. Zuletzt hielt sie lediglich noch 60 Schiffe für weniger als 500 Mio. € in den Büchern.

Portfolios Coba DB1

Die Deutsche Bank baut ihr Schiffsportfolio ebenfalls seit einigen Jahren ab. In der Spitze (2012) waren es 6,4 Mrd. €, nach dem 1. Halbjahr 2018 dagegen nur noch 2,6 Mrd. €. Zuletzt waren Kredite im Wert von 0,8 Mrd. € ,an zwei Finanzinvestoren verkauft worden.

Von einem Komplettausstieg war bei der Deutschen Bank bislang nicht die Rede, allerdings war die Deutsche Shipping als eigenständig operierende Abteilung aufgelöst und deren Aufgaben auf andere Bereiche verteilt worden. Das verbleibende Portfolio solle »qualitativ« verbessert werden, heißt es.