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Der belgische Bergungsspezialist Scaldis hat die nach einem NATO-Manöver in einem Fjord gesunkene norwegische Fregatte gehoben. Dazu wendeten die Belgier die Methode »Double Duo Lift« an.

Scaldis, die belgische Tochtergesellschaft von DEME, Jan De Nul Group und Herbosch-Kiere,[ds_preview] hat in Zusammenarbeit mit BOA Offshore am vergangenen Sonntag die Bergung der norwegischen Fregatte »KNM Helge Ingstad« erfolgreich abgeschlossen. Eigens für dieses Projekt wurde eine neue Liftmethode entwickelt, bei der die beiden Kranschiffe »Rambiz« und »Gulliver« kombiniert wurden.

Am 8. November letzten Jahres war die norwegische Fregatte mit dem Tanker »Sola TS« in der Nähe von Bergen kollidiert. Das schwer beschädigte Schiff wurde daraufhin in einen Fjord auf Grund gesetzt, um es am Ufer zu sichern. Das scheiterte jedoch und die Fregatte sank an dem steilen Hang des Fjords. Grund war eine Fehleinschätzung auf der Brücke des Kriegsschiffs.

7.300 t Hubkapazität

Das Heavy-Lift-Schiff »Rambiz«, ausgestattet mit zwei Kranen und einer Gesamthebekapazität von 3.300 t, und das neue Schiff »Gulliver«, ebenfalls mit zwei Kranen und einer Gesamthebekapazität von 4.000 t, wurden bei der Bergung in Kombination eingesetzt. »Double Duo Lift« nennt Scaldis die Methode, welche die Gesamthebekapazität auf 7.300 t brachte.

So konnte die 133 m lange und 5.500 t schwere Fregatte angehoben werden. Die Synchronfunktion der vier Krane hatte es ermöglicht, das Wrack kontinuierlich anzuheben und in eine horizontale Position zu bringen.

Erfolgreiche Bergung mit Tauchponton

Raketen und Treibstoff wurden in den Wintermonaten aus der Fregatte entfernt, während Taucher 16 Hebeketten unter dem Wrack anbrachten, um das Schiff später heben zu können.

Um die Fregatte sicher und vollständig aus dem Wasser zu heben, wurde sie an den Haken der Kranschiffe zum nächsten Hafen transportiert, wo sie auf einem Tauchponton platziert wurde. Dieser teilweise untergetauchte Ponton wurde anschließend entballastet, so dass er wieder über die Wasserlinie aufsteigen und die Helge Ingstad in ihrer Mitte stützen konnte. Während dieses Vorgangs stabilisierten die Hebekrane das Schiff, bis alle Befestigungen für den späteren Transport gesichert waren.