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Star Bulk und E.R. Holding sagen die vereinbarte Übernahme von vier Bulk Carriern des Hamburger Unternehmens ab. Grund: Der griechischen Reederei fehlt es an Geld.

Im August vergangenen Jahres hatte die griechische Reederei Star Bulk von Petros Pappas verkündet, insgesamt sieben Bulker der E.R. Capital Holding von Erck Rickmers [ds_preview]einschließlich der bestehenden Charterverträge übernehmen zu wollen. Vereinbart wurde seinerzeit ein Kaufpreis von insgesamt gut 157 Mio. $ plus einem Aktienpaket für Erck Rickmers.

Der Capesize-Bulker »E.R. Brandenburg«
Der Capesize-Bulker »E.R. Brandenburg«. © Wägener

Drei Schiffe – die Capesizer »ER Bourgogne« und »ER Brandenburg« (180.000 tdw) und die 55.000 t tragende »ER Brighton« (alle Baujahr 2010) – waren bereits im 4. Quartal 2018 von Star Bulk übernommen worden. Dafür wurden 41,7 Mio. $ in bar sowie Anteile an Star Bulk in Höhe von 1,45% (1,34 Mio. Aktien) fällig.

In einem zweiten Schritt sollten weitere vier Schiffe – »ER America«, »ER Bayonne«, »ER Borneo« und »ER Buenos Aires« (2010, je 180.00 tdw) nach Griechenland wechseln. Dieses Geschäft wurde jetzt abgesagt. Vereinbart war eine doppelte Verkaufs-/Kaufoption, die in diesem April 2019 greifen sollte. Beide Seiten hätten auf ihre jeweilige Option verzichtet, teilte Star Bulk mit.

Für den Fall, dass Star Bulk zum 1. April 2019 eine sogenannte Call Option ausgeübt hätte, hätten weitere 115,4 Mio. $ nach Hamburg überwiesen werden müssen. Andernfalls war E.R. Capital Holding nach dem 4. April eine sogenannte Put Option zugestanden worden. Dann hätte der Preis bei 105,39 Mio. $ gelegen. Beide Varianten kämen nun nicht mehr zum Tragen, heißt es. Grund: Die vereinbarten Kaufpreise lagen über Markwert.

Pappas Erck ER StarBulk
Quelle: Star Bulk

Grund für den Geldmangel bei Star Bulk: Die Reederei hatte angekündigt, die gesamte Flotte rechtzeitig vor der Sulphur Cap mit Scrubbern ausstatten zu wollen. Das betrifft insgesamt 109 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 12,45 Mio. tdw. Entsprechende Verträge mit Werften seien geschlossen worden, heißt es.

Erck Rickmers hatte im Februar 2018 die E.R- Schiffahrt und damit die Shipmanagement-Sparte seiner Holding an die Bremer Zeaborn-Gruppe verkauft. Dies betraf seinerzeit 61 Containerschiffe und 20 Bulker, zudem alle Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Das von ihm selbst oder gemeinsam mit Investoren gehaltene Eigentum an 34 Schiffen war davon zunächst nicht betroffen.