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Die deutsche Shortsea-Branche will ihr europäisches Netzwerk reformieren und plant eine Initiative in Brüssel.

Im Rahmen seiner jüngsten Jahreshauptversammlung in Hamburg präsentierte das ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC) seine Ideen für eine Initiative auf europäischer Ebene.

Auf europäischer Ebene bringt sich das SPC im European Shortsea Network (ESN) ein. Dies müsse allerdings reformiert werden, hieß aus dem Vorstand. Das deutsche spc möchte dies »maßgeblich« begleiten. Die Reformen müssten sich demnach in erster Linie auf die Struktur und operative Arbeit beziehen und im weiteren Kontext dann auch auf die Finanzierung des Zusammenschlusses von rund 20 europäischen Shortsea Promotion Centern (SPC).

Zusammen mit dem ESN sollen Handlungsempfehlungen erarbeitet werden, wie der europäische Kurzstreckenseeverkehr gestärkt werden kann, so das SPC in einer Mitteilung. Die Empfehlungen sollen so rechtzeitig erarbeitet werden, dass diese auch noch für das neue EU Weißbuch zum Verkehr genutzt werden können.

Geschäftsführer Markus Nölke sagte: »Vom 23. -26. Mai finden die Europawahlen statt, danach wird sich eine neue EU-Kommission bilden und nach Aufstellung der weiteren Ebenen wird auch die Arbeit an einem neuen Weißbuch beginnen. Daher ist es wichtig, sich bereits heute in Position zu bringen. Wir müssen soweit kommen, um letztendlich sagen zu können, wir haben uns eingebracht, anstatt diese Möglichkeit rückblickend ungenutzt zu lassen.«

Die Bedeutung des Kurzstreckenseeverkehrs (KSSV) für europäische und deutsche Seehäfen hatte das spc anhand einer beauftragten Analyse des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) über den Anteil des Containerverkehrs im KSSV für die Nordrange Häfen untersucht. Mit 37 % Anteil (14,7 Mio. TEU) am gesamten Containeraufkommen könne von einer großen Bedeutung gesprochen werden. 5,3 Mio. TEU werden im klassischen Shortseaverkehr bewegt und 7,8 Mio. TEU im Transshipmentverkehr (Feeder).

Auch für die deutschen Seehäfen habe der KSSV mit einem Anteil von rund 63 % enorme Bedeutung. Auch RoRo-, Bulk- und Trampverkehre seien große »Mengenbringer«.  Daher ist es dem spc wichtig, »die Bedeutung des europäischen Seeverkehrs hervorzuheben und nicht nur auf interkontinentale Verkehre zu reduzieren«. Die Mengen im RoRo- und Bulkverkehr will das spc zahlenmäßig in 2019 ausarbeiten, analog zur Containeranalyse, kündigte Nölke an.

Torsten Westphal wiedergewählt

Arkon, Rhenus
Torsten Westphal, Arkon Shipping (Foto: Stelling)

Turnusmäßig standen auch Wahlen zum Vorstand an. Im Amt einstimmig bestätigt wurden der Vorsitzende Knut Sander (Robert Kukla GmbH), Stellvertreter Torsten Westphal (Arkon Shipping), Mitglied Heiko Loroff (Sächsische Binnenhäfen Oberelbe) und Susanne Neiro (K+S Transport). Als Vertreter für die Binnenschifffahrt wurde Wolfgang Nowak von Imperial Logistics einstimmig neu in den Vorstand gewählt.

Im Beirat wurden zwei Positionen neu besetzt. Auf Christine Beine von der Handelskammer Hamburg folgt Jens Aßmann, stellv. Geschäftsführer im Geschäftsbereich Infrastruktur und Leiter Verkehr, Hafen, Schifffahrt. Für Kurt-Jürgen Schimmelpfeng wurde Stefan Saß, Geschäftsführer des Komitees Deutscher Seehafenspediteure (KDS) im DSLV, gewählt.