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Die Hamburger Privatbank Warburg Bank hat das Geschäftsjahr 2018 mit einem Konzernergebnis von –14,6 Mio. € abgeschlossen, nach +10,0 Mio. € im Jahr zuvor. [ds_preview]

Bei der Warburg Bang selbst fiel das Ergebnis von 27,0 Mio. € im Vorjahr auf 7,1 Mio. € zurück. In einem herausfordernden Marktumfeld sei es gelungen, die Kapitalquoten deutlich zu verbessern und die Kosten erheblich zu reduzieren, teilte die Bank mit. Doch habe dies nicht rückläufige Erträge und belastende Faktoren kompensieren können.

Die Warburg Bank erfülle aber alle Kapitalanforderungen »komfortabel«. Hierzu habe wesentlich der vor vier Jahren begonnene Konsolidierungs- und Fokussierungsprozess beigetragen, der 2018 abgeschlossen wurde. »So haben wir die Stabilität der Warburg Bank weiter gestärkt und ihr für die Zukunft gleichzeitig eine hohe Flexibilität gegeben«, sagt Joachim Olearius, Sprecher der Partner.

Die Bilanzsumme des Konzerns M.M. Warburg sei von 7,4 Mrd. € auf 5,8 Mrd. € gesunken. Dies sei in erster Linie auf die Entkonsolidierung der M.M.Warburg & CO Hypothekenbank AG zurückzuführen. Die Bilanzsumme der Warburg Bank habe sich dagegen von 5,4 Mrd. € auf 5,5 Mrd. € geringfügig erhöht.

Die Gesamtkapitalquote aus Konzernsicht ist deutlich auf 16,6% angestiegen (Vorjahr: 13,1%). Die Kernkapitalquote verbesserte sich von 10,3% auf 13,7%. Auf Ebene der Warburg Bank verbesserte sich die Kernkapitalquote sogar auf 14,0% (Vorjahr: 12,7%).

Durch neu gewonnenes Kundenvolumen und die Übernahme der Warburg Invest AG ist das Volumen der Assets under Management im Konzern von 39,3 Mrd. € im Vorjahr auf 62,2 Mrd. € angestiegen. Das von der Bank als Verwahrstelle treuhänderisch verwahrte Depotbankvolumen wuchs von 21,2 Mrd. € im Vorjahr auf 25,1 Mrd. € an.

Die maßgeblich von den Bereichen Private Banking, Corporate Finance sowie Sales und Trading erzielten Provisionen sanken von 175,1 Mio. € im Vorjahr auf 121,4 Mio. €. Der Zinsüberschuss fiel mit 45,2 Mio. € (Vorjahr: 49,2 Mio. €) ebenfalls geringer aus. Der Verwaltungsaufwand wurde um 25% auf 173,3 Mio. € reduziert.

Schiffsfinanzierung selektiv ausgebaut

In der Schiffsfinanzierung unter der Leitung von Jens Dose und Christian Speer ist es der Bank nach eigenen Angaben gelungen, sich gegen den Branchentrend zu stellen und eine »erfreuliche« Anzahl an Transaktionen mit Kunden umzusetzen. Weitere Details wurden dazu nicht genannt. Allerdings sorgte vor allem diese Sparte auch zu einem Anstieg der Risikovorsorge von 3,0 Mio. € auf 14,5 Mio. €.

Warburg
Die Schifffahrtsexperten Jens Dose und Christian L. Speer (Foto: Warburg)

Der Fokus richte sich neben konservativen Finanzierungen vor allem auf die Begleitung des operativen Geschäftes der Schifffahrt und damit auf Dienstleistungen für die Branche. »In einem Umfeld, in dem sich immer mehr Wettbewerber sowohl national als auch international zurückziehen, bieten sich hervorragende Möglichkeiten, Lücken zu füllen«, sagt Jens Dose.

Die konsequente Ausrichtung auf das Dienstleistungsgeschäft habe sich in kurzer Zeit als erfolgreich und profitabel erwiesen. Eine erhebliche Zahl neuer Kunden aus Deutschland und den internationalen Zentren der Schifffahrt wie Griechenland, Zypern oder Großbritannien konnte bereits gewonnen werden.

Größere Nachfrage bestehe außerdem nach Beratung und Strukturierung von Finanzierungen. Warburg hatte einen neuen Kreditfonds für institutionelle Investoren aufgelegt. Im Bereich des Bestandskreditgeschäftes sei ein erheblicher Teil des Schiffsportfolios »zu guten Konditionen« verkauft worden, heißt es.

Neuer Partner übernimmt Investment Banking

Mit Wirkung zum 1. Dezember 2018 wurde Patrick Tessmann zum Partner berufen. Er verantwortet das Investment Banking. Fast zeitgleich verstärkte sich die Bank im neuen Bereich »Markets and Institutional Banking«, der das bisherige »Sales und Trading« sowie die Betreuung institutioneller Kunden umfasst. Für die Leitung des Bereichs konnte Henry Werkmeister gewonnen werden.