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Die Zukunft der philippinischen Werft Hanjin Subic Bay ist weiter unklar. Die Regierung in Manila dementierte jetzt allerdings Medienberichte, wonach man chinesische Käufer wegen nationaler Interessen ausschließe.

Alle Angebote potenzieller Käufer der strategisch günstig gelegenen, aber mit Schulden beladenen philippinische[ds_preview]n Werft seien willkommen, sagte der philippinische Handelsminister jetzt gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, chinesische Unternehmen würden nicht ausgeschlossen.

International Container Terminal Services Inc. galt zuletzt als aussichtsreicher Kandidat für die Übernahme von Hanjin Heavy Industries and Construction Philippines (HHIC-Philippines) – ließ allerdings Pläne zur Abkehr vom Schiffbau durchklingen. Die Werft war im Zuge der globalen Schiffbau-Verwerfungen in Schieflage geraten und muss umgeschuldet werden. Die koreanische Mutter sucht nach einem Käufer.

Hanjin Subic Bay
© Hanjin Subic Bay

Die südkoreanische Hanjin Werft (HHIC) und ihre seit 2004 auf den Philippinen bestehende Tochtergesellschaft (HHIC-Phil) leiden unter einem Rückgang des Auftragseingangs und einer drückenden Schuldenlast. Für Subic Bay hatte ein Gericht einem vorläufigen Sanierungsplan zugestimmt, nachdem 400 Mio. $ an offenen Forderungen aufgelaufen waren. Der Wert der Subic-Werft wird auf rund 1,63 Mrd. $ geschätzt. Angeblich ist die Werft mit Kreditrückzahlungen von 1,3 Mrd. $ in Verzug, heißt es jetzt, von denen 900 Mio. $ den südkoreanischen Banken und der Rest den fünf philippinischen Kreditgebern geschuldet wird.

Zuletzt gab es auch Spekulationen, die Regierung erwäge einen Einstieg als Minderheitsinvestor, um die Werft dann von der Marine verwalten zu lassen. Abgesehen von der Bedeutung HHIC-Phils als Arbeitgeber will man dem Vernehmen nach vor allem verhindern, dass die Werft von Chinesen übernommen wird.

Handelsminister Ramon Lopez sagte jetzt, dass die Regierung interessierte Käufer nicht blockieren würde und konnte. Hanjin beschäftigte einstmals 20.000 Arbeiter in der Subic Bay, die bis 1992 die Heimat einer US-Marinebasis war, die während des Zweiten Weltkriegs und des Vietnamkriegs genutzt wurde. Nicht zuletzt wegen des Zugangs zum Südchinesischen Meer gilt die Region als strategisch bedeutend. Chinas Bestrebungen zum Machtausbau in der Region sind nicht nur von US-Experten als besorgniserregend beurteilt.

HHIC-Phil
Foto: HHIC-Phil

Lopez reagierte auf einen Bericht der japanischen »Nikkei Asian Review«, wonach die philippinische Regierung den Chinesen aus Gründen der nationalen Sicherheit vom Bieterverfahren ausschließen will, und zitierte einen nicht identifizierten Handelsministeriumsmitarbeiter, der sagte, dass das Verteidigungsministerium Vorbehalte signalisiert habe. Lopez sagte, dass es den Gläubigern obliegen, sich für oder gegen ein Angebot zu entscheiden.

John Thomas Deveras, Senior Executive Vice President des mittelgroßen Kreditgebers Rizal Commercial Banking Corp, wird mit der Aussage zitiert, dass es mindestens acht ausländische Interessenten gäbe. Dazu zählen amerikanische, japanische, niederländische, französische, schwedische und südkoreanische Unternehmen. Cezar Consing, Präsident eines weiteren Gläubigers, der Bank of the Philippine Islands, bestätigte, dass die Gespräche über den Verkauf voranschreiten. »Wir glauben, dass es am Ende des Tunnels etwas Licht gibt«, sagte er.